200 Jahre unberührt, ein Wald im Pielachtal – im Film des St. Pöltners Fritz Kalteis

Urwald Scheikl Pielachtal
Bei der Arbeit an seinem Pielachtal-Buch stieß Fritz Kalteis auf den verborgenen Urwald bei Rabenstein, der seit 200 Jahren unberührt wächst. (Filmbild: Fritz Kalteis)

Ein streng gehütetes Geheimnis war es. Die Bauernfamilie Scheikl im Pielachtal ließ ein Stück Wald völlig unberührt wachsen. Fast 200 Jahre lang. Am Geisbühel bei Rabenstein, der zur Zeit der Kelten ein heiliger Kultberg war.

Der Geisbühel – im Mittelpunkt eines neuen Films

Der St. Pöltner Fritz Kalteis hat nun für den ORF einen Film gemacht, in dem der Geisbühel im Mittelpunkt steht. Es ist der vermutlich einzige private Urwald Österreichs. Er gehört Josef Scheikl. „Das ist ein außergewöhnlicher Bauer“, sagt der Filmemacher voller Bewunderung. „Er wollte einfach, dass die natürlichen Zusammenhänge bestehen bleiben.“

Josef Scheikl war von seinem Großvater in das Familiengeheimnis eingeweiht worden. Und er hielt am urwüchsigen Zauberwald fest. Bis heute. Aus Angst, man würde sie verspotten und verleumden, sprachen die Scheikls zu niemandem darüber.

Fritz Kalteis: „Ein Verbeugung vor der Heimat“ – dem Pielachtal

„Der Wald am Geisbühel ist einzigartig“, schwärmt Fritz Kalteis. Der Journalist, Autor und Filmemacher stieß bei der Arbeit zu seinem Buch „Das Pielachtal – Vorgarten der Alpen“ auf den Urwald bei Rabenstein. „Seither wollte ich darüber auch einen Film machen.“

Kalteis lebt seit letztem Herbst in St. Pölten. Er kommt ursprünglich aus Kirchberg an der Pielach. Sein Buch, das 2005 erschien, war eine „Verbeugung vor der Heimat“, sagt er im Gespräch mit Moderne Region. Es erzählt, stark bebildert, erstaunliche Geschichten zu vielen Orten im Pielachtal; wie eben die des verborgenen Zauberwaldes der Scheikls.

Uraufführung in Rabenstein, danach im ORF 2

Kommenden Mittwoch wird der Film in Rabenstein uraufgeführt. Am 6. Februar zeigt ihn der ORF im Nachmittagsprogramm unter dem Titel „Wilde Wälder in Niederösterreich“. Die filmische Dokumentation porträtiert auch den Urwald am Dürrenstein, die Marchauen und den Wiener Wald. Sie entstand in Kooperation mit dem ORF NÖ und mit Unterstützung der Marktgemeinde Rabenstein.

Fritz Kalteis führte zuvor bereits Regie bei Filmen u.a. über die Bucklige Welt und über die singenden Mönche von Heiligenkreuz. „Es ist aber mein erster Film, in dem ich mich mit meiner engeren Heimat beschäftige.“ Die Filmmusik stammt von der Pielacher Band „Opfekompott“, die bei der Uraufführung live zu hören sein wird.

Uraufführung im GuK in Rabenstein, 2. Februar
Ausstrahlung im ORF 2 am 6. Februar um 16.35 Uhr
weitere Informationen im Veranstaltungskalender der Modernen Region