Die deutsche Exportwirtschaft hat sich, trotz aller Krisenängste, im Vorjahr 2011 hervorragend entwickelt und ein neues Rekordjahr erzielt. Erstmals lagen die deutschen Ausfuhren über 1 Billion Euro. Der Zuwachs gegenüber 2010 betrug unglaubliche 11,4 Prozent bzw. 108 Mrd. Euro, gab das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch bekannt.
EU ist größter deutscher Exportmarkt
Insgesamt erreichte das Exportenvolumen 1.060 Mrd. Euro. Der größte Exportmarkt Deutschlands war auch 2012 die EU mit einem Anteil von 59 Prozent. Je rund 40 Prozent der Ausfuhren gingen in die EU-Euro-Länder und in Drittstaaten außerhalb der EU.
China schon drittgrößter Abnehmer Deutschlands
Weit überdurchschnittlich sind 2011 die deutschen Exporte nach China gestiegen (+ 20 %), das inzwischen für Deutschland – nach Frankreich (9,6 %) und den USA (6,9 %) und gleichauf mit Großbritannien (6 %) – das drittwichtigste Abnehmerland bei Exporten ist (in Klammer die Exportanteile Jänner – November 2011 lt. FAZ).
Insgesamt legten die deutschen Ausfuhren in Drittstaaten (Nicht-EU-Staaten) um 13,6 Prozent und die Ausfuhren in die EU-Staaten ohne Euro um 12,6 Prozent zu. Neben China sind auch die anderen BRIC-Staaten – Indien, Brasilien, Russland – von immer größerer Bedeutung für Deutschlands Außenwirtschaft.
Gute Aussichten für 2012 – nächstes Rekordjahr in Sicht
Auch die Aussichten für 2012 sind sehr gut. Trotz leichter Abschwächung, die im Dezember begann, rechnen die deutschen Wirtschaftsverbände laut Medienberichten im heurigen Jahr mit einem weiteren Export-Rekord – mit einem Plus von 3 bis 6 Prozent gegenüber 2011.
„Auch 2012 ist der Export trotz vieler Rezessionsängste auf Kurs zu einem neuen Allzeithoch“, sagte etwa Anton Börner, der Präsident des deutschen Außenhandelsverbands BGA, gegenüber der FAZ.
Handelsbilanzüberschuss bei 158 Mrd. Euro
Aber nicht nur die Exporte, sondern auch die Importe Deutschlands sind im Vorjahr auf einen neuen Rekordwert geklettert – um 13,2 Prozent auf 902 Mrd. Euro. Der deutsche Handelsbilanzüberschuss war wiederum kräftig, lag mit 158 Mrd. Euro wegen der Importzuwächse aber nur um 3 Mrd. höher als 2010.
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