Was bringt der „16. Österreichische Biomassetag“ in Wieselburg?

16. Österreichischer Biomassetag in Wieselburg - 16.-18. Nov. 2011
16. Österreichischer Biomassetag - in Wieselburg - vom 16.-18. November 2011

Der 16. Österreichische Biomassetag steht vor der Tür. Er findet vom 16. – 18. November in Wieselburg (NÖ) statt – unter dem Titel „Rohstoff Holz – heiß begehrt“. Ein informatives Programm erwartet die Besucher – rund um die „feste“ Biomasse, das heißt vor allem Holz (Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel). Damit wird klimaschonend Wärme, aber auch Strom erzeugt. Veranstalter ist der sehr agile Österreichische Biomasseverband.

Rohstoff Holz – heiß begehrt

An die 60 Fachreferenten kommen an den drei Veranstaltungstagen im neu renovierten Schloss Weinzierl in Wieselburg zu Wort. Schwerpunktthemen sind die neuesten Heiztechnologien und die aktuell brennende Frage, wie der steigende Bedarf an Holz (und alternativen Energiepflanzen) gedeckt werden kann – auf wiederum nachhaltige Art und Weise.

Denn der Biomasseeinsatz wächst rasant – in Österreich und ganz Europa. Allein in Österreich hat er sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt (von 1990 bis 2009 um 114 %). Dabei war und ist mit großem Abstand Holz die wichtigste Ressource der Biomasse (78 %).

Podium mit LR Stephan Pernkopf und Georg Erlacher

Das Programm des Biomassetags ist vielseitig. Es gibt Betriebsexkursionen, profunde Fachvorträge aus Praxis und Wissenschaft und einen Betreiberstammtisch.

Scheitholzstapel
Holz ist mit großem Abstand der wichtigste Grundstoff für die Bioenergie in Österreich – mit 78 Prozent Anteil an der eingesetzten Biomasse.

Eine generelle Podiumsdiskussion zur Zukunft der Biomasse findet am ersten Abend statt. Daran teilnehmen werden u.a. NÖ-Landesrat Stephan Pernkopf, Günter Liebel (Sektionschef Umweltpolitik Lebensministerium), Georg Erlacher (Vorstandssprecher Österreichische Bundesforste) und Horst Jauschnegg, der Präsident des Österreichischen Biomasseverbands.

Für Haus und Großkraftwerk – neueste Heiztechnologien

Im Themenblock neueste Heiztechnologien geht es um beiderlei: um die sogenannte „Einzelfeuerung“, also Biomasse-Öfen und Biomasse-Zentralheizungen für Wohnhaus und Gebäude.

16. Österreichischer Biomassetag in Wieselburg - 16.-18. Nov. 2011
Der 16. Österreichische Biomassetag findet in Wieselburg (NÖ) statt.

Und andererseits um Großanlagen, also große oder größere Biomasse-Heizkraftwerke. Wobei der Biomasseverband sich in seinem neuesten Grundsatzpapier „Bioenergie 2020“ erneut für den Weg der dezentralen Biomassenutzung ausgesprochen hat.

Ein weiteres Thema wird die Holzvergasung sein. Steht sie jetzt vor dem technischen Durchbruch?

Schnelles Holz – Kurzumtrieb

Im zweiten großen Themenblock des Biomassetags geht es um die Rohstoffbereitstellung. Eine eigene, parallele Veranstaltungsreihe widmet sich dem sogenannten „Kurzumtrieb“, dem „Kurzumtriebsholz“, meist Pappeln und Weide.

Sie sind von Interesse, weil sie schnell wachsen. Und sie eignen sich gut für Grenzertragsflächen in der Landwirtschaft, erklärt Antonio Fuljetic, der Pressesprecher des Biomassverbands, im Gespräch mit magzin.at.

Besonders in der Steiermark ist beim „Kurzumtrieb“ schon viel geschehen. Darüber sowie über die Entwicklungen in NÖ und weltweit wird beim Biomassetag eingehend berichtet.

Mehr Holz, mehr Klimaschutz – das Problem des „Kleinwalds“

Österr. Biomasseverband - Präsident Horst Jauschnegg und Geschäftsführer Christopf Pfemeter
Horst Jauschnegg (li), Präsident, und Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasseverbands

Im Hintergrund all dessen stehen auch Österreichs Ziele bei der Energiewende (Umstieg auf die Erneuerbaren Energien) und beim Klimaschutz. Denn Biomasse trägt als CO2-neutrale Energiequelle wesentlich zum Klimaschutz bei.

Statt um 15 Prozent könnte der Biomasseeinsatz bis 2020 um 31 Prozent gesteigert werden. Aber nur, wenn ganz neue Maßnahmen der „nachhaltigen Mobilisierung“ des Rohstoffs Holz zügig eingeleitet werden. Besondere Herausforderung dabei ist der „Kleinwald“ – also kleinere Waldeigentumsflächen, von denen es viele gibt. Hier lägen große Nutzpotenziale, aber diese liegen weitgehend noch brach. So der Biomasseverband.

Einer der Lösungsansätze für den Kleinwald ist die Bildung von Waldwirtschaftsgemeinschaften. Dazu spricht Rudolf Rosenstatter vom Waldverband Österreich.

Pelletsmarkt und EU-Kriterien für Biomasse-Nachhaltigkeit

Für viele interessant sind außerdem die Vorträge über die Entwicklung des Pelletsmarkts, die Lage des Holzmarkts ingesamt oder etwa die Erfolgsfaktoren im Energieholzgeschäft. Peter Rechberger, vom Europäischen Biomasseverband, hält einen Vortrag über die „Nachhaltigkeitskriterien für feste Biomasse“ in der EU.

das detaillierte Tagungsprogramm, Anmeldung und weitere Infos unter:
www.biomasseverband.at
weitere Hinweise und Infos auch im
Veranstaltungskalender der Modernen Region

alle Fotos und Grafiken © Österreichischer Biomasseverband