Wald und Holz waren Thema des Wald.Energie.Gipfels gestern im Stift Klosterneuburg. Die Energiegewinnung aus Holz-Biomasse soll weiter kräftig ausgebaut werden, sagte dort Umweltminister Niki Berlakovich. Wald spiele eine wichtige Rolle auf dem Weg zu Österreichs Energieautarkie.
Österreich deckt heute bereits rund 11 Prozent seines Gesamtenergie-Verbrauchs aus Holz-Biomasse. Dieser Anteil soll bis 2050 auf 27 Prozent steigen, so Berlakovich. Bis 2020 soll als Zwischenziel die energetische Holz-Biomasse von derzeit 22,9 Mio. Festmeter (160 Petajoule) auf 28 Mio. Festmeter ausgebaut werden (200 Petajoule).
Holz wird knapp – Mobilisierung und Kaskadennutzung
Allerdings stößt die Verfügbarkeit von Holz an Grenzen. Aktuell würden in Österreich, so der Minister, bereits drei Viertel des Neuholzzuwachses wirtschaftlich genutzt.
Der Ausbau sei dennoch auf nachhaltige Weise möglich, betonte Berlakovich mit Berufung auf eine neue Studie des Bundesforschungszentrums Wald. Einerseits durch Maßnahmen der Holz-Mobilisierung, die jetzt schon zu greifen beginnen. Andererseits durch „kaskadische Nutzung“ – die verstärkte Mehrfachnutzung von Holz in Produktion und dann Energiegewinnung.
NÖ heute: 540 Biomasse-Anlagen – Energie für 180.000 Haushalte
In Niederösterreich sind bereits 540 Biomasse-Anlagen in Betrieb, hielt NÖ-Umweltlandesrat Stephan Pernkopf beim Waldenergie-Gipfel fest. Sie decken den Energiebedarf von umgerechnet 180.000 Haushalten. „Bis 2015 sollen in Niederösterreich 100 Prozent des Strombedarfs und bis 2020 die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs aus Erneuerbarer Energie produziert werden“, bekräftigte Pernkopf seine Ziele.
Abtprimas Bachovsky: Verzicht auf Öl und Gas stärkt Volkswirtschaft und Klima
Der Gastgeber im Stift Klosterneuburg, Abtprimas Probst Bernhard Backovsky, berichtete über die Biomasse-Fernheizung des Stiftes. Damit würden jährlich 3.000 Tonnen CO2 eingespart. „Aber jeder Liter Öl oder jeder Kubikmeter Gas, der nicht importiert, und jeder Euro, der dafür in Österreich bleibt, stärken die österreichische Volkswirtschaft. Und sie helfen natürlich auch der CO2-Bilanz“, so der Abtprimas.
Mit dem Waldgipfel begann eine fünftägige internationale Forschungskonferenz zur Rolle der Bioenergie aus forstlicher Biomasse in Europa. Sie wird organisiert von Cost (Cooperation in Science and Technology), Iufro (Internationaler Verband forstlicher Forschungsanstalten) und dem österreichischen Bundesforschungszentrum Wald.