Claudia Stöckl war Entwicklungs-helferin in Westafrika und Fotomodell in Paris. Danach begann ihre Karriere als Journalistin. Seit fünfzehn Jahren hat sie ihre eigene Radiosendung. Das Buch „Frühstück bei mir – Besondere Begegnungen“ ist ein feines Lesebuch. Für wen es geeignet ist? Das steht in der Widmung auf der ersten Seite: „Für dich, der du mir zuhörst“.

„Ich habe wichtigeres zu tun, als ein netter Mensch zu sein.“ (Friedrich Gulda)

Sonntag für Sonntag lädt Claudia Stöckl zum „Frühstück bei mir“. Rund eine Million Hörerinnen und Hörer verfolgen jede Sendung auf Ö3. Nach 750 Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen gibt es nun dieses Buch.

Es soll ein Handbuch für das Leben sein, ist im Vorwort zu lesen. Dann folgen ausgesuchte Gedanken der Berühmtheiten, Intellektuellen und Künstler, mit denen Claudia Stöckl gesprochen hat. Feinsäuberlich in Themenbereiche gegliedert und mit langen Strecken im Originalton der Gäste.

Das Buch „Frühstück bei mir“ ist einfühlsam geschrieben und mit Humor gewürzt. Die Autorin plaudert locker aus ihrem Erfahrungsschatz. Sie beschreibt die Vorbereitungen und die Reisen, wie sie manchmal monatelang um einen Termin vorsprechen musste und immer wieder vertröstet wurde.

Heißblütige Temperamente und Lebensbeichten

Sie erzählt, wie es ihr erging, als Burgtheaterdirektor Matthias Hartmanns heißblütiges Temperament hervorbrach. Wie sie nach einem mehrstündigen Interview mit Operndiva Elīna Garanča irrtümlich den falschen Stecker zog, und das noch nicht gespeicherte Interview auf dem digitalen Aufnahmegerät für immer verloren war.

Wie sich Alfred Gusenbauer ausbat, nicht zum Thema Sex befragt zu werden. Und wie so manches Tabuthema offen auf den Früh­stücks­tisch kam: Potenzstörungen, eheliche Untreue, Depressionen.

Frühstücksgäste, die in diesem Buch zu Wort kommen, sind u.a. Paulus Manker und Gabriel Barylli, Herbert Grönemeyer und Doris Schretzmayer, Udo Jürgens, Falco und Georg Danzer, Arno Geiger und Rolando Villazón. Ursula Karven ist dabei, Kardinal Christoph Schönborn, Georg Sporschill, Frank Stronach und Niki Lauda.

Wir erfahren, was Karl Lagerfeld und Hermann Maier über Erfolg sagten, Andreas Treichl und Ephraim Kishon über Glück, Franz Welser-Möst über Gott, Christian Rainer über die Treue. Aber auch Markus Hengstschläger, Jean Ziegler, Johanna Maier kommen mit sehr persönlichen Lebensbeichten zu Wort.

Sie alle lockte Claudia Stöckl aus der Reserve. Originalzitate für alle Lebenslagen und Prominenten-Kochrezepte runden das Buch ab. Ein Namensverzeichnis hilft, besondere Stellen zu finden und wieder zu finden. Etwa diese: