Die Havarie der „Costa Concordia” wirft viele Fragen auf. Aber Kreuzfahrten boomen. Das „Traumschiff” hat’s vorgemacht. Die Zahl der schippernden Österreicher hat sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt. Dabei verbraucht ein großer Passagier-Kreuzer Unmengen an Sprit. Pro Tag etwa soviel wie 550 Autos in einem Jahr. Auch Kreuzfahrten sind ein wachsendes Klimaproblem, weist daher der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hin.
Der weiße Schein trügt – 2400 t Treibstoffe in der Costa Concordia
2400 Tonnen Treibstoffe befinden sich noch in der havarierten Costa Concordia. „Das Unglück macht deutlich, wie viel Treibstoff diese Schiffe brauchen. Der nach außen zur Schau gestellte weiße Schein trügt“, sagt VCÖ-Expertin Ulla Ramussen.
„Kreuzfahrtschiffe zählen punkto Emissionen zu den schmutzigsten Verkehrsmitteln“, so Ramussen weiter. Eine 7-tägige Kreuzfahrt verursache pro Person mehr klimaschädliches CO2 als ein durchschnittliches Auto pro Jahr.
Starker Schwefelgehalt – Rußpartikel schaden dem Polareis
Ein weiteres Problem ist die starke Schwefelhaltigkeit der Schiffstreibstoffe. Sie ist 4500 Mal höher als an Land erlaubt, so der VCÖ. Und die Rußpartikel der Schiffe setzen auch dem Polareis zu. Laut Studien der UNEP (Umweltprogramm der UNO) mindern sie die Sonnenlichtreflexion der Polarkappen und verstärken dadurch deren Abschmelzen und die Erderwärmung.
Der VCÖ fordert eine internationale Übereinkunft, dass Reedereien schwelfelarme Treibstoffe und Rußpartikelfilter verwenden müssen.
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