Mit einer Protestaktion hat Greenpeace auf die Plünderung der Fischbestände Westafrikas durch europäische Fischfangflotten hingewiesen. Von Greenpeace-Aktivisten wurde auf offener See am deutschen Riesenfangschiff „Maartje Theadora“ ein Protestbanner angebracht: „Keine EU-Gelder für Meeresraubbau!“.
Europas Fischereiflotten – viel zu groß
Laut Greenpeace sind Europas Hochsee-Fischereiflotten weit überdimensioniert. Trotzdem erhalten sie massive EU-Fördergelder. Da die heimischen Meere bereits überfischt sind, weichen Europas hochsubventionierte Großfangschiffe nun vermehrt in überseeische Gewässer aus und verschärfen dort die Meeresüberfischung.
Verstärkt auf Jagd sind Europas Fangflotten zur Zeit vor den westafrikanischen Küsten Mauretaniens. Zum Einsatz kommen Großfangschiffe, wie die deutsche „Maartje Theadora“, die mit ihren 600 Meter langen Schleppnetzen bis zu 250 Tonnen Fisch pro Tag fangen und an Bord verarbeiten können. Das sei die Menge, so Greenpeace, die normalerweise 56 traditionelle Fischerboote in Westafrika in einem ganzen Jahr aufbrächten.
EU kauft Fischereirechte in Westafrika und Pazifik
„Die EU“, kritisiert Greenpeace, „versucht das Problem der Überfischung in Europa zu umgehen, indem sie ihre Flotte nach Übersee verlagert.“ Dabei sei die EU selbst aktiv: Millionen an Euros würden von der EU für Fischereirechte vor den Küsten Westafrikas oder im Pazifik ausgegeben.
Greenpeace fordert ein Umsteuern der Europäischen Fischereipolitik: Fördergelder sollte die kleine, handwerkliche Fischerei erhalten, die Überkapazitäten bei den industriellen Hochsee-Fischflotten sollten abgebaut werden, durch Streichung der EU-Subventionen. „Die Fangflotte der EU hat eine zwei bis dreimal höhere Fangkapazität als für eine nachhaltige Fischerei gut wäre“, so Greenpeace.
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weitere Infos und die neue Greenpeace-Dokumentation „Plündern um jeden Preis – EU-Fischfang vor Westafrika“ finden Sie unter:
www.greenpeace.at
Fotos: © Greenpeace / Pierre Gleizes