Die Brückenbauer von St. Pölten – LH Erwin Pröll und Bgm. Matthias Stadler :: Neue Traisenbrücke und „Kerntangente Nord“ sollen Verkehr entlasten

Ein weiteres großes Verkehrsbauprojekt in St. Pölten steht bevor: die neue „Kerntangente Nord“ mit einer neuen Traisenbrücke. NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll und St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler stellten das Großprojekt gemeinsam vor, mit dessen Bau 2013/14 begonnen werden und das 6 Mio. Euro kosten soll.
LH Erwin Pröll und Bgm. Matthias Stadler präsentieren die Kerntangente Nord
Gemeinsame Finanzierung, gemeinsame Präsentation - NÖ-LH Erwin Pröll (re.) und St. Pöltens Bgm. Matthias Stadler (li.)

Ein weiteres großes Verkehrsbauprojekt in St. Pölten steht bevor: die neue „Kerntangente Nord“ mit einer neuen Traisenbrücke. NÖ-Landes­haupt­mann Erwin Pröll und St. Pöltens Bürger­meister Matthias Stadler stellten gemeinsam vorige Woche das Groß­projekt vor, dessen Bau 2013/14 begin­nen und 2015/16 abge­schlossen werden soll.

Äußerer Ring um Innenstadt wird geschlossen

Die Kerntangente Nord wird den Äußeren Ring um die Innenstadt St. Pöltens schließen und von der Praterstraße nördlich des Haupt­bahn­hofs über die Daniel-Gran-Straße direkter zur B1 Wiener Straße führen. Dazu verbindet die neue Traisenbrücke Westbahnallee und Tragisanastraße.

Die neue Brücke mit 135 m Länge und 14 m Breite wird auch Rad- und Gehwege haben, eingebunden ins städtische Rad- und Fußwegnetz, auch direkt zur Traisen.

Pröll: Wichtige Verbesserung der Verkehrssituation und Entlastung

Zwei Motive sind für den Bau entscheidend: die weitere Stadt­entwicklung St. Pöltens als Landeshauptstadt und die künftige Bewältigung des stark wachsenden Verkehrs. Die Kern­tangente Nord bringe eine „weitere wichtige Verbesserung der Verkehrs­situation in der Landes­hauptstadt“, erklärte Landes­hauptmann Pröll.

Die neue Brücke werde die schon bestehenden Traisenbrücken stark entlasten, so der Landeshauptmann. Und zwar die Brücke an der Wiener Straße B1 um 20 Prozent des Verkehrs und die Brücke der B1A (Niederösterreichring) um 10 Prozent. Für 2030, nach den aktuellen Prognosen, bedeute dies 5000 Fahrzeuge pro Tag weniger auf der B1-Brücke und 1000 täglich weniger auf der B1A-Brücke.

Land und Stadt finanzieren gemeinsam – 6 Mio. Baukosten

Die Kosten des Neubauprojekts belaufen sich auf sechs Millionen Euro. Sie werden vom Land Niederösterreich und der Landeshauptstadt St. Pölten zu gleichen Teilen getragen (je 40 Prozent und 20 Prozent private Investoren).

Stadler: Rapide wachsender Verkehr in St. Pölten – absolute Grenzen sind erreicht

„Die neue Straßenverbindung nördlich der Innenstadt und die Entlastung der bestehenden Brückenverbindungen sind unbedingt notwendig“, erklärte Bürgermeister Matthias Stadler.

Der motorisierte Individualverkehr in St. Pölten wachse rapide jährlich um drei Prozent, so Stadler. „Wir sind bereits jetzt an einem Punkt angelangt, wo wir verkehrstechnisch an absolute Grenzen stoßen.“

Das Bauvorhaben Kerntangente Nord trage wesentlich dazu bei, dass „in den entscheidenden Bereichen Innenstadt und Regierungsviertel“ eine weitergehende Stadtentwicklung auch in Zukunft möglich sei. „Ich sehe die jetzigen neuen Infrastrukturprojekte“, so Stadler, „als einen nächsten Schritt der Hauptstadtentwicklung.“

Pröll: Entwicklung der Landeshauptstadt auch im Interesse des Landes NÖ

„Die Landeshauptstadt hat eine besondere Rolle in der Entwicklung des gesamten Bundeslandes Niederösterreich“, betonte LH Erwin Pröll. Aus diesem Grund beteilige sich das Land NÖ an der Finanzierung der Kern­tan­gente Nord und anderer Projekte in St. Pölten.

„Es geht dabei um wichtige Projekte“, so Pröll, „die im Inter­es­se der Entwicklung der Landeshauptstadt liegen, aber natürlich auch im Interesse der gesamten niederösterreichischen Landespolitik.“

NÖ-Finanzierungen in St. Pölten: 3 Mrd. Euro und mehr

Rund 3 Mrd. Euro habe das Land NÖ in der Startphase der Landes­haupt­stadt in St. Pölten investiert, in landes­nahe und Landes­einrichtungen. Rund 6000 Arbeits­plätze seien dadurch geschaffen worden.

Das Land NÖ trage zur Finanzierung des St. Pöltner Stadtbussystems LUP bei, investiere derzeit 25 Mio. Euro in den Bau der NÖ-Arena in St. Pölten und rund 470 Mio. Euro in das Krankenhaus in St. Pölten.

Pröll: Enge Kooperation über Parteigrenzen hinweg – Sachpolitik im Vordergrund

„Wir beide“, sagte LH Pröll zu Bürgermeister Stadler bei der Presse­kon­ferenz, „haben uns in den letzten Jahren intensiv bemüht, eine enge Kooperation über Partei­grenzen hinweg an den Tag zu legen.“

„Ich halte das“, so Pröll weiter, „für etwas sehr Positives. Denn die parteipolitische Facette ist die eine Seite. Aber die sachpolitische Facette hat im Vordergrund zu stehen, wenn es darum geht, in unserer gemeinsamen Verantwortung sowohl für die Stadt als auch für das Land einiges voranzubringen.“

Stadler: Gemeinsame Weichenstellung

Auch Bürgermeister Matthias Stadler brachte seine große Wertschätzung für die „überaus gute Zusammenarbeit“ des Landes NÖ mit der Stadt St. Pölten zum Ausdruck. „Ich sehe die gemeinsam finanzierten Bauvorhaben als eine gemeinsame Weichenstellung für eine positive Entwicklung der Landeshauptstadt“, sagte er.

Die nächste neue Brücke: NÖ Central über B20 Mariazeller Straße

Stadler verwies außerdem auf das zweite neue große Ver­kehrs­bau­vorhaben in St. Pölten, den Brückenneubau im Süden über die B20 Mariazellerstraße und die Geleise der Leobersdorfer Bahn, der bis Ende 2014 realisiert werden soll.

Mit der 250 Meter langen, neuen Brücke soll das ÖBB-Industriegebiet mit dem neuen St. Pöltner Betriebsbaugebiet NÖ Central verbunden und an die künftige Spange Völtendorf Hart und die künftige S34 angebunden werden.

Für deren Baukosten von 9 Mio. Euro ist ebenfalls eine gemeinsame Finanzierung vorgesehen seitens des Landes NÖ und der Stadt St. Pölten. Einen dritten Teil werden die ÖBB tragen. „Es ist ein gutes Zeichen dieser Zusammenarbeit“, so Stadler, „dass wir jetzt gemein­sam mit dem Land zwei entscheidende Brückenbauprojekte in der Landeshauptstadt realisieren.“

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Foto: © NLK Pfeiffer
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