Urgeschichtemuseum NÖ: Frauen schon in der Bronzezeit im Metallhandwerk tätig. Sensationeller Nachweis durch Grabungsfund in Geitzendorf in NÖ

Grab der Metallverarbeiterin in Geitzendorf (NÖ) aus der Frühbronzezeit
Grab der „ältesten Metallverarbeiterin“ aus der Frühbronzezeit in Geitzendorf, Weinviertel, NÖ

Von einer archäologischen Sensation spricht das Urgeschichtemuseum NÖ in Asparn a.d. Zaya: Erstmals überhaupt zeigt ein Grabfund, dass auch Frauen bereits in der Frühbronzezeit (2300 bis 1600 v. Chr.) in der Metallverarbeitung tätig waren. Bisher galt die Ansicht, dass dies in dieser ganzen Epoche der Urgeschichte reine Männersache war.

Fund in Geitzendorf im Weinviertel – die „älteste Metallverarbeiterin“

Der Fund wurde in Geitzendorf im Weinviertel gemacht. Im Bezirk Korneuburg, rd. 10 km nördlich von Stockerau. Die Beigaben eines Grabes belegen, dass dort „die älteste Metallverarbeiterin der Welt“ entdeckt wurde. „Es ist der erste Beleg einer Frau in diesem historischen Beruf“, so das Urgeschichtemuseum.

Grabbeigaben sprechen für Feinschmiedehandwerk

Das Gräberfeld in Geitzendorf wurde bereits vor drei Jahren freigelegt. Jetzt besteht Gewissheit, dass im Grab „V3“ neben Amboss, Hammer- und Schlagsteinen ein Frauenskelett vorgefunden wurde. Die Werkzeuge deuten jedoch nicht auf Guss- oder Schmiedearbeit, sondern auf Feinschmiedehandwerk hin. Von der „ältesten Metallverarbeiterin“ wurden damit vermutlich Edelmetalle zur Schmuckherstellung bearbeitet.

Stellung der Frau in der Bronzezeit ist neu zu sehen

„Diese bislang einzigartige Beobachtung“, so das Urgeschichtemuseum, „wirft neue Fragen zur Stellung der Frau in der frühbronzezeitlichen Gesellschaft auf.“ Der Befund spreche jedenfalls dafür, dass „Metallverarbeitung in Form von Feinschmiedearbeit durchaus auch von Frauen“ ausgeübt wurde.

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weitere Infos zum Urgeschichtemuseum NÖ unter:
www.urgeschichte.at

Foto: © Urgeschichtemuseum NÖ / Asparn a.d. Zaya