Das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug wird modernisiert, um seine Effizienz zu steigern. Investitionen von 144 Mio. Euro sind vorgesehen, teilte die österreichische Verbund AG, der Eigentümer, am Montag mit. Die Modernisierung soll zusätzlich Strom für 17.000 Haushalte bringen, ohne das Kraftwerk zu erweitern. Und kann, da saubere Wasserkraft, damit jährlich zusätzlich 49.000 Tonnen klimaschädlicher CO2-Emis­si­onen einsparen.

Jährliche Bauschritte 2014 bis 2020 – Einsatz von Schwimmkränen und Spezialtransportern

„Die neuesten Entwicklungen im technischen Bereich bieten uns die Möglichkeit, jetzt gezielt technische Verbesserungen vorzunehmen“, erklärte der technische Vorstand der Verbund Hydro Power AG, Karl Heinz Gruber. Zugleich werde Ybbs-Persenbeug für die nächsten 60 Jahre fit gemacht.

Die Modernisierung wird 2014 begonnen und bis 2020 durchgeführt. Jedes Jahr soll eine der sechs Kraftwerkshauptturbinen erneuert werden. Und zwar durch Austausch der Turbinenlaufräder, Generatoren, Transformatoren u.a.m. Zum Heben der tonnenschweren Teile werden Schwimmkräne und Spezialtransporter zum Einsatz gebracht.

Beitrag zum NÖ-Energieziel: 100 % Strom aus Erneuerbarer Energie ab 2015

Die Modernisierung des Donaukraftwerks trage bei, das Energieziel des Landes NÖ zu erreichen, kommentierte NÖ-Energielandesrat Stephan Pernkopf die Entscheidung der Verbund AG. Das Energieziel des Landes NÖ sieht vor, dass bereits ab 2015 der gesamte Strombedarf Niederösterreichs aus Erneuerbarer Energie gedeckt wird, zu der auch die Wasserkaft gehört.

Verbund: Investitionen stärken regionale Wirtschaft

Die Verbund AG hob außerdem hervor, dass ihre Investitionen die regionale Wirtschaft stärken würden. Erfahrungsgemäß, so Michael Amerer, der kaufmännische Vorstand der Verbund Hydro Power AG, würden 70 bis 80 Prozent solcher Investitionen der E-Wirtschaft als Wertschöpfung in Region und Land verbleiben. Zudem Folge­inves­titionen in doppelter Höhe nach sich ziehen.

Ybbs-Persenbeug – ältestes Donaukraftwerk Österreichs, Prestigeprojekt des Wiederaufbaus

Das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug ist das älteste der österreichischen Donau­kraft­werke. Es wurde 1954 bis 1959 erbaut und war eines der Prestige­projekte des Wiederaufbaus in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg, besichtigt von vielen ausländischen Dele­ga­ti­onen.

Stromerzeugung für 300.000 Haushalte jährlich – Klimaeffekt: 1,1 Mio. Tonnen CO2-Ersparnis

Ybbs-Persenbeug ist das viertstärkste der österreichischen Donau­kraft­werke. Mit einer Leistung von 236,5 Megawatt (MW) liefert es derzeit 1,34 Mrd. kWh Strom pro Jahr. Das entspricht dem Strombedarf von mehr als 300.000 Haushalten.

Als Stromproduktion aus sauberer, ökologischer Wasserkraft bringt Ybbs-Persenbeug derzeit jährlich eine Einsparung von 1,1 Mio. Tonnen klima­schäd­lichem CO2 – im Vergleich zu Kraft­werken mit fossilen Brenn­stoffen. Die vorgesehene Modernisierung, die die Maschinensätze tauscht, ohne die Anlagen oder das Kraftwerk auszuweiten, wird die Effizienz von Ybbs-Persenbeug um 4,5 Prozent steigern.