Der „Clusterland Award 2013“ ist ausgeschrieben, Niederösterreichs Preis für innovative Unternehmenskooperationen. Die Auszeichnung wird alljährlich von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes NÖ, und Raiffeisen vergeben. Heuer zum 5. Mal. Gesucht sind die „innovativsten Projektideen und erfolgreichsten Kooperationsprojekte“. Den Award-Startschuss gaben vorige Woche NÖ-Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien-Chef Reinhard Karl im Palais NÖ in Wien – bei einer Pressekonferenz mit Helmut Schwarzl, dem Chef von Geberit Österreich, einem der Preisträger des NÖ-„Clusterland Awards“ im Jahr 2009 und 2011.
Unternehmenskooperationen fördern Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der NÖ-Wirtschaft
Niederösterreich ist ein „Clusterland“. Seit Jahren gibt es viele Unternehmenskooperationen. „Wir haben 672 Betriebe, die in ecoplus-Clustern vernetzt sind und kooperieren. Das ist der Höchstand seit Gründung unseres ersten Clusters im Jahr 2001“, sagte NÖ-Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav beim Award-Startschuss. „Wir sind überzeugt“, dass diese Kooperationen „wesentlich dazu beitragen, Innovationen zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken“.
Bohuslav: Die Menschen vor den Vorhang holen, weil die Cluster so erfolgreich sind
Rund 700 Kooperationsprojekte sind seit 2001 in den NÖ-Clustern angelaufen, die folgende Wirtschaftsbereiche zu fünf Clustern bündeln: „Bau-Energie-Umwelt“, „Logistik“, „Kunststoff“, „Mechatronik“ und „Lebensmittel“. Außerdem wurde „Elektro-Mobilität“ als Plattform für NÖ-Unternehmenskooperationen etabliert.
„Weil die Cluster so erfolgreich sind, und wir die Menschen, die darin arbeiten, vor den Vorhang holen wollen, gibt es den Clusterland Award“, erklärte Petra Bohuslav. Betreut werden die Cluster von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes NÖ.
Clusterland Award in drei Kategorien
Auch der „Clusterland Award 2013“ wird wieder in drei Kategorien vergeben: 1. beste Kooperationsidee, 2. erfolgreichstes Kooperationsprojekt und 3. erfolgreichstes Kooperationsprojekt von Unternehmen mit Wissenschaft und Forschung (F&E-Einrichtungen). Die Einreichfrist zum Clusterland Award läuft bis 1. März 2013. Bei eingereichten Projekten müssen mindestens drei Betriebe beteiligt sein.
Cluster mit Qualität: Kooperation mit Wissenschaft und Forschung auch für KMU
Eine besondere Qualität der Cluster, so Bohuslav weiter, sind die Kooperationen von Unternehmen mit Wissenschaft und Forschung (mit F&E-Einrichtungen). „Auch hier setzt die Clusterlandschaft ganz bewusst an: auch Klein- und Kleinstunternehmen die Möglichkeit zu bieten, mit Wissenschaft und Forschung zu kooperieren“, so Bohuslav. „Um auch diesen Betrieben die Chance zu geben, Innovationen mitzutragen und im Wettbewerb zu bestehen.“
Aus diesen vielen Gründen seien Cluster und Netzwerke eine der wesentlichen Säulen der „Wirtschaftsstrategie 2015“ des Landes NÖ. Denn, so Bohuslav: „Innovation, Forschung und Entwicklung werden die Erfolgsfaktoren für die Wirtschaftsunternehmen in der Zukunft sein.“
Reinhard Karl: „Clusterland Award soll ermutigen, gemeinsam initiativ zu werden“
„Wir wollen mit dem ‚Clusterland Award‘ Unternehmen und Forschungseinrichtungen ermutigen, gemeinsam initiativ zu werden“, sagte Reinhard Karl, der Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, bei der Pressekonferenz zum Start des Awards. Auch er unterstrich den großen Stellenwert von Kooperationen und Netzwerken für die heimische Wirtschaft. Raiffeisen ist zugleich Initiator und Sponsor des Clusterland Awards und Generalsponsor der fünf „ecoplus Cluster Niederösterreich“.
Kooperationen würden zunehmend wichtiger, sagte Karl, als Chance und Erfolgsstrategie im Wirtschaftswettbewerb, um Innovationen und intelligente, wissensbasierte Produkte entwickeln zu können. „Der renommierte Wirtschaftswissenschafter Michael Porter beschreibt Netzwerke als umso wichtiger, je komplexer und dynamischer sich die Weltwirtschaft entwickelt und je mehr sie auf Wissen basiert“, führte der Raiffeisenlandesbank-Chef unter anderem aus.
Karl: Kooperation stärkt Unternehmen und Wirtschaft Niederösterreichs
Auch Karl hob hervor, dass die Cluster den Zugang von Unternehmen zu Wissenschaft, Forschung und Entwicklung erheblich erleichtern – insbesondere auch mittleren und kleinen Unternehmen (KMU). Und dass die Cluster regionale Vernetzung fördern.
„Bestehendes Know-how muss vernetzt werden, um Innovationen und neue wirtschaftliche Impulse hervorzubringen“, so Karl. „In Summe stärkt das die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Teilnehmer. Das ist wichtig für die Wirtschaft, das ist wichtig für das Land.“
Helmut Schwarzl, Geberit: „Cluster sind sehr wirksam – das Clusterland ein echtes Schmuckstück“
Sehr positiv wertete auch Helmut Schwarzl, der Chef von Geberit Österreich, die Cluster-Kooperationen. „Mit dem Clusterland haben wir wirklich ein Schmuckstück, das wir gar nicht genug wertschätzen können“, betonte er. Geberit ist einer der führenden Hersteller von Sanitärtechnik in Europa – mit Hauptsitz in der Schweiz und zwei wichtigen Produktionsstandorten in Österreich: St. Pölten/Pottenbrunn in Niederösterreich und Matrei in Osttirol.
Bereits zwei Mal hat Geberit den Clusterland Award NÖ gewonnen. 2009 und 2011. „Die Cluster sind sehr wirksam“, so Schwarzl. „Einerseits bekommt man direkt nützliche Informationen. Andererseits zeigt es sich, dass Großunternehmen und KMU synergetisch zusammenarbeiten können. Wir lernen voneinander.“
Kooperationserfolg bei Geberit: APS für hochkomplexe Kunststoffe – zeit- und kostensparend
Auch das Gewinner-Projekt von Geberit beim Clusterland Award 2011 wurde von Schwarzl vorgestellt: „APS – Neue Simulationsmethoden zur strukturellen Entwicklung hochkomplexer Kunststoff-Bauteile“. Große und kleine Firmen aus Österreich, Deutschland und Slowenien und die Montanuniversität Leoben waren in das Kooperationsprojekt eingebunden.
APS bringt Geberit, so Schwarzl, nun spürbare Vorteile – nämlich deutliche Zeit- und Kostenersparnis bei der Herstellung von Werkzeugen und Maschinen zur Produktion hochkomplexer Kunststoffkomponenten. Und zwar durch vorausgehende Produktionssimulation auf Computern. Stark gesenkt wurden, betonte Schwarzl, durch die Clusterkooperation außerdem die Entwicklungskosten für „APS“.
Schwarzl: „Innovationen fallen nicht vom Himmel“
„Ich bin absolut überzeugt“, sagte Schwarzl bei der Pressekonferenz abschließend, „dass die Cluster ein guter Weg sind für Niederösterreich und ganz Österreich, den wir weiter forcieren müssen. Sie erhöhen die Wettbewerbschancen der Wirtschaft. Sie ermöglichen es, die Innovationen sprichwörtlich zu heben. Denn eines ist klar, Innovationen fallen nicht vom Himmel.“
weitere Informationen zum „Clusterland Award 2013“ finden Sie unter:
www.ecoplus.at/clusterlandaward.at
www.rbgnoe.at
Der Artikel steht als pdf zum Download kostenfrei zur Verfügung:[wpdm_file id=15]
Foto während der Pressekonferenz: © magzin.at