Volksbefragung: Alle NÖ-Bezirke und -Statutarstädte für Beibehaltung von Wehrpflicht und Zivildienst. St. Pölten Stadt: 55,4 %; Stadt Krems: 60,6 %

Hochwasser 2002 in Österreich - Katastropheneinsatz des Bundesheeres bei Thurnberg - Foto Bundesheer
Einsatz des Bundesheeres beim Hochwasser 2002: Pioniere beim Brückenbau bei Thurnberg (Foto: © Bundesheer)

Alle 21 Bezirke und vier Statutarstädte Niederösterreichs haben bei der gestrigen Volksbefragung für die Beibehaltung von Wehrpflicht und Zivildienst gestimmt. In Niederösterreich insgesamt entschieden sich 60,8 Prozent derer, die zur Wahlurne gingen, dafür. 39,2 Prozent stimmten für ein Berufsheer – laut vorläufigem Endergebnis des Innenministeriums, ohne Auszählung der Briefwahl.

Wien-Umgebung, Mödling, Wr. Neustadt-Stadt, Baden und St. Pölten-Stadt unter 56 Prozent

Einigermaßen knapp war die Entscheidung nur in ganz wenigen Bezirken Niederösterreichs. Die meisten Befürworter eines Berufsheeres gab es im Bezirk Wien-Umgebung (47,45 % zu 52,55 %) und Mödling (47,04 % zu 52,96 %).

Unter 60 Prozent Zustimmung zu Wehrpflicht und Zivildienst gab es sonst noch in Wiener Neustadt-Stadt (46,75 % zu 53,25 %), gefolgt von Baden (45,12 % zu 54,88 %), St. Pölten-Stadt (44,61 % zu 55,39 %) sowie Bruck/Leitha, Gänserndorf, Korneuburg und Wiener Neustadt-Land.

Stadt Krems, Gmünd und Tulln im Mittelfeld

Die Stadt Krems votierte mit 39,36 zu 60,64 Prozent geringfügig unter dem NÖ-Durchschnitt. Knapp unter oder über diesem lag das Ergebnis außerdem in den Bezirken Neunkirchen, Gmünd, Tulln und Mistelbach.

Größte Zustimmung in Zwettl, Horn und Scheibbs

Die meiste Zustimmung zu Wehrpflicht und Zivildienst gab es unter den Bürgern der NÖ-Bezirke Zwettl (70,91 %), Horn (69,72 %), Scheibbs (69,64 %) und Waidhofen/Thaya (69,61 %). Gefolgt von Krems-Land (67,23 %), Melk (67,11 %), Amstetten (67,09 %) und Waidhofen/Ybbs (66,7 %).

Hohe Wahlbeteiligung in NÖ

Die Wahlbeteiligung in Niederösterreich lag bei 58,8 Prozent und damit unter allen Bundesländern am höchsten. Im Bundesdurchschnitt war sie 49 Prozent, dabei in Wien mit 40,2 Prozent am geringsten. In Niederösterreich hatten sich demnach 750.425 von 1.275.577 Stimmberechtigten an der Volksbefragung beteiligt. 2,4 Prozent der Stimmabgaben waren ungültig.

Bundesländervergleich: Stimmanteil für Wehrpflicht in Vorarlberg am höchsten

In ganz Österreich befürworteten 59,8 Prozent Wehrpflicht und Zivildienst. Im Bundesländervergleich war die relative Zustimmung dazu am stärksten in Vorarlberg (66,4 %), der Steiermark (66 %), Kärnten (63,3 %) und Tirol (62,8 %). In Niederösterreich lag sie mit 60,8 Prozent einen Prozentpunkt über dem Bundesdurchschnitt.

Bundesländervergleich in absoluten Zahlen: Die allermeisten Stimmen pro Wehrpflicht aus NÖ und OÖ

In absoluten Zahlen hingegen war im Bundesländervergleich die Zustimmung in Niederösterreich deutlich am größten – mit 445.335 Stimmen für Wehrpflicht und Zivildienst, gefolgt von Oberösterreich mit 345.890, der Steiermark mit 285.919 und Wien mit 207.842 Stimmen für Wehrpflicht und Zivildienst. Demgegenüber gaben in Wien 245.660 ihre Stimme für das Berufsheer ab, in NÖ 287.109, in OÖ 206.476 und in der Steiermark 147.348.

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Datenquelle: Bundesinnenministerium