Rat und Tat: AKNÖ-Konsumentenschutz brachte Niederösterreichern viel Geld zurück. 44.300 Beratungen der AKNÖ für Konsumenten im Vorjahr 2012.

Die AKNÖ zog Bilanz zum Konsumentenschutz im Vorjahr 2012. Die „Internetabzocke“ ist zurückgegangen, jedoch sind „Abo-Fallen“ im Vormarsch. Exorbitante Handy-Rechnungen, Finanzprodukte, Werbefahrten und Glücksspiele bereiteten Niederösterreichs Konsumenten am häufigsten Sorgen.
Konsumentenschutz hilft, Geld zu sparen und Rechte durchzusetzen.
Rechte durchsetzen und Rechte kennen, um Geld zu sparen - die Konsumentenschutz-Beratung erfüllt eine wichtige Aufgabe für die Haushalte.

Der Konsumentenschutz erweist seine Wichtigkeit. Die AKNÖ zog Bilanz für 2012: Rund 35.500 Mal wurde im Vorjahr die Hotline der AKNÖ für Konsumentenschutz in NÖ angerufen. Insgesamt gab es 44.300 Beratungen, davon 8.800 in persönlichen Gesprächen. Und 1.310 Mal wurde zugunsten von Verbrauchern durch die AKNÖ bei Firmen interveniert. Über 1,1 Mio. Euro konnten so für hilfesuchende Konsumenten in Niederösterreich „zurückgeholt“ werden. So die AKNÖ.

Internetabzocke rückläufig

Interessant sind auch die aktuellen Trends, die die AKNÖ verzeichnete. Die „Internetabzocke“ ist rückläufig. Die meisten Problemfälle für die Konsumenten gab es im Vorjahr bei Telefonie und Finanzdienstleistungen.

Lagen die Konsumentenschutz-Anfragen zum Internet im Jahr 2010 noch bei über 5.000, so sanken diese im Vorjahr auf 1.380. Und nicht mehr die „klassiche Internetabzocke“, sondern Probleme mit Online-Shopping waren dabei am häufigsten (Nichtlieferung der Ware, Verwehrung des Rücktrittsrechts).

Medienaufklärung, erhöhte Konsumentenwachsamkeit und die diesbezüglichen AK-Mustergerichtsverfahren hätten den erfreulichen Rückgang bei der „Internetabzocke“ ausgelöst, erläuterte Herwig Rezek, Leiter der AKNÖ-Konsumentenberatung, die Sachlage. Aber dennoch: Im Vormarsch sind derzeit Abo-Fallen in kostenlosen Apps für Smartphones und Tablets.

Der Ärger mit Handy-Rechnungen und Werbeanrufen

Rund 3.760 Mal kamen im Vorjahr Beschwerden und Anfragen zur Telefonie. Beanstandet wurden bei der AKNÖ vor allem überhöhte Rechnungen für Handy-Telefonie und Handy-Datendienste, aber auch ungebetene Werbeanrufe (Cold Callings).

Einen positiven Effekt für die Konsumenten, so die AKNÖ, habe die Einführung des Daten-Roaming-Kostenlimits innerhalb der EU gebracht, die seit 1. Juli 2012 gilt und von der EU verordnet wurde. (siehe Artikelende – weitere magzin.at-Artikel)

Finanzdienstleistungen – Konsumenten verunsichert

Am häufigsten waren im Vorjahr Konsumentenschutz-Anfragen zu Finanzdienstleistungen. Nämlich 3.920. Sie betrafen vielfach Fremdwährungskredite, aber auch unseriöse Finanzanlage- und Kreditanbote, die sich bei genauer Analyse als teuer und als höchst nachteilig herausstellten.

Ein brennendes Problem ist, so die AKNÖ, auch die mangelnde Deckung endfälliger Kredite durch Lebensversicherungen oder Wertpapiere. „Die oft fondsgebundenen Lebensversicherungen oder Wertpapiere hinken schon seit über einem Jahrzehnt hinter den Prognosewerten her und können in vielen Fällen die offenen Kreditsummen am Ende der Laufzeit nicht abdecken“, so Rezek.

Der Ritt ins Abenteuer – Werbefahrten und Glücksspiele

Insgesamt 2.880 Mal veranlassten Werbefahrten und Glücksspiele zur Rat- und Hilfesuche beim AKNÖ-Konsumentenschutz. Die im Vorjahr gestartete Internetseite, die über Werbefahrten informiert, wo Produkte überteuert verkauft werden, wurde im Vorjahr rund 41.300 Mal aufgerufen: www.werbefahrten.at.

Die „Dauerbrenner“: Bauen und Reisen

1.726 Anfragen beim Konsumentenschutz gab es in Niederösterreich im Vorjahr zu Bauen und Sanieren: Baumängel, Säumigkeit bei Fristen, Nichteinhaltung von Vereinbarungen. Viele Konsumenten, so die AKNÖ, scheuten in diesem Bereich die gerichtliche Durchsetzung.

Auch Reisen gehören zum Dauerbrenner des Konsumentenschutzes. Rund 20 Prozent der 1.172 Anfragen zu diesem Bereich drehten sich um Airlines und Flugstornos. Der Großteil um Pauschaulreisen und unzumutbare Unterbringung (abgewohnte Hotels, Schimmel in Bad und WC usw.).

Aufklärung über Finanzprodukte als Schwerpunkt 2013

„Im Jahr 2013 wird die AKNÖ die Aufklärungsarbeit rund um das Thema Spar-, Anlage- und Vorsorgeprodukte verstärken“, kündigte AKNÖ-Direktor Helmut Guth an. Es bestehe große Unsicherheit und Unklarheit bei vielen Konsumenten, welche Produkte geeignet sind. Zu oft werde falsch gewählt.

Mehr Rechtsschutz für Konsumenten

Die AKNÖ will weitere Verbesserungen im Konsumentenschutz. Sie fordert daher: Kostenlimits bei Handytelefonie, SMS- und MMS-Diensten, ab denen der Nutzer vom Anbieter informiert werden muss. Die generelle Ungültigkeit von Vertragsabschlüssen bei ungebetenen Werbeanrufen. Und u.a. die rasche Umsetzung der EU-„Button-Lösung“ in Österreich, um Abo-Fallen im mobilen Internet zu bekämpfen.

Hilfen und Ratgeber der AKNÖ für Konsumenten online

Die AKNÖ bietet außerdem zahlreiche nützliche Ratgeber und Rechner für Kostenvergleiche im Internet an. Unter anderem:

*****

weitere Artikel zum Thema Konsumentenschutz in magzin.at:
[catlist id=420 numberposts=3 excludeposts=this]

Foto: © Picture-Factory – Fotolia.com