Erste personelle Konsequenzen aus den gestrigen NÖ-Landtagswahlen zog heute die SPÖ-NÖ: St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler ist ihr neuer Chef. Heute am späten Nachmittag wurde Matthias Stadler vom SPÖ-Landesparteivorstand zum neuen, geschäftsführenden Landesvorsitzenden gewählt – als Nachfolger von Sepp Leitner.
Sepp Leitner noch am Wahlsonntag zurückgetreten
Noch gestern am Wahlabend hatte der bisherige SPÖ-NÖ-Chef und Spitzenkandidat Sepp Leitner seinen Rücktritt bekannt gegeben – aufgrund der klaren Niederlage der SPÖ-NÖ bei den gestrigen Landtagswahlen. Gegenüber 2008 hatte Leitners SPÖ-NÖ gestern weitere fast 4 Prozent eingebüßt und damit das gesteckte Wahlziel mit nur 21,59 Prozent an Wählerstimmen weit verfehlt.
ÖVP – klare Nummer Eins trotz Verlusten in allen Wahlkreisen
Trotz Verlusten in allen 21 Wahlkreisen und landesweit von insgesamt -3,59 Prozent konnten Landeshauptmann Erwin Pröll und die ÖVP-NÖ bei der gestrigen Landtagswahl ihr gestecktes Wahlziel erreichen: die absolute Mehrheit in Mandaten und Stimmen mit einem Wahlergebnis von 50,8 Prozent.
Einigermaßen überraschend war am Ausgang des gestrigen NÖ-Wahltags nur der Wahlerfolg des Team Stronach, das auf Anhieb drittstärkste politische Partei im NÖ-Landtag wurde, mit 9,83 Prozent der Wählerstimmen. Das Team Stronach erhält damit, neben ÖVP und SPÖ, auch einen Sitz in der künftigen NÖ-Landesregierung anstelle, wie zuvor, der FPÖ.
Die FPÖ verlor am gestrigen Wahlsonntag -2,26 Prozent gegenüber den letzten Wahlen 2008 und wurde mit 8,21 Prozent knapp noch viertstärkste Partei vor den Grünen. Diese verbuchten landesweit einen zarten Zugewinn von +1,13 auf jetzt 8,04 Prozent in ganz Niederösterreich. Bis auf Scheibbs konnten die Grünen in allen Wahlkreisen zulegen.
Die höchsten ÖVP-Stimmanteile in Zwettl, Horn und Krems-Land
Bezogen auf die Bezirke und Statutarstädte erreichte die ÖVP ihre besten Ergebnisse in Zwettl (64,7 %), Horn (64,06 %), Krems-Land (59,06 %) und Hollabrunn (58,15 %). Die wenigste Zustimmung hingegen in St. Pölten-Stadt (38,09 %), Wiener Neustadt-Stadt (39,57 %), Baden (42,88 %) und Wien-Umgebung (43,4 %). Ihre stärksten Stimmverluste hatte die ÖVP-NÖ in Mödling (-6,58 %), Waidhofen an der Thaya (-6,48 %) und Zwettl (-5,41 %).
St. Pölten, Gmünd und Lilienfeld – wo die SPÖ am stärksten war
Nach Bezirken und Statutarstädten erreichte die SPÖ nur in St. Pölten-Stadt mit 31,53 Prozent ein Ergebnis über 30 Prozent. Aber auch hier gab es starke Verluste: -4,66 Prozent gegenüber 2008. Am stärksten verlor die SPÖ jedoch in Bruck/Leitha (-7,11 %), Baden (-6,65 %), Wr. Neustadt-Stadt (-5,91 %) und Wien-Umgebung (-5,58 %).
Ihre besten Ergebnisse erzielte die SPÖ-NÖ nach St. Pölten-Stadt in Gmünd (28,07 %), gefolgt von Lilienfeld (27,47 %) und Wr. Neustadt-Stadt (27,29 %). Die geringste Zustimmung erreichte sie in Zwettl (13,67 %), Horn (15,61 %), Waidhofen/Ybbs (16,9 %), Krems-Land (18,08 %) und Korneuburg (18,09 %).
Team Stronach in Baden und Mödling am beliebtesten
Für das Team Stronach war Baden der Bezirk mit dem besten Wahlergebnis (+14,39 %), gefolgt von Mödling (11,95 %), Wr. Neustadt-Stadt (11,94 %) und Wien-Umgebung (11,93 %). Die geringste Zustimmung gab es in den Bezirken Horn (6,66 %), Zwettl (7,25 %), Scheibbs (7,38 %) und Krems-Land (7,44 %).
FPÖ: Zuwächse nur in Horn, Zwettl und Waidhofen/Thaya
Die FPÖ erreichte Zuwächse, leichte, nur in drei Bezirken – in Horn +0,96 %, in Zwettl +0,65 % und in Waidhofen/Thaya +0,29 %. In allen anderen Bezirken und den vier NÖ-Statutarstädten verlor sie an Stimmen gegenüber dem Wahljahr 2008.
Auf ihre besten Ergebnisse kam die FPÖ in Waidhofen/Thaya (10,58 %), in Wr. Neustadt-Stadt (+10,06 %), in Melk (9,35 %) und Baden (8,94 %). Die geringste Zustimmung erhielt sie in Waidhofen/Ybbs (6,48 %), Gmünd (6,65 %), Hollabrunn (6,96 %) und Mödling (7,15 %).
Grüne: In drei Bezirken über 10 Prozent – Mödling, Wien-Umgebung, Korneuburg
Die Grünen kamen in drei NÖ-Bezirken über die 10-Prozent-Marke. Ihre besten Ergebnisse erzielten sie in Mödling (14,82 %), Wien-Umgebung (12,93 %) und Korneuburg (10,95 %).
Auf über 9 Prozent kam sie in Waidhofen/Ybbs (9,8 %), Baden (9,35 %) Tulln (9,32 %), Krems-Stadt (9,3 %), St. Pölten-Stadt (9,3 %) und Wr. Neustadt-Stadt (9,18 %). Die anteilsmäßig wenigsten Grün-Wähler gab es in Gmünd (4,86 %), Hollabrunn (5,26 %) und Zwettl (5,35 %).
St. Pölten und Krems mehrheitlich für die ÖVP
Stärkste Partei in St. Pölten Stadt wurde die ÖVP mit 38,09 Prozent der Stimmen (-0,66 % zu 2008). Die SPÖ erzielte in der Landeshauptstadt ihr bestes Ergebnis in NÖ mit 31,53 Prozent (-4,66 % zu 2008). Drittstärkste Kraft wurde das Team Stronach (9,82 %) vor den Grünen (9,3 %) und der FPÖ (8,89 %).
In der Stadt Krems kam die ÖVP auf klare 47,63 Prozent (-4,78 % zu 2008). Die SPÖ erhielt 22,37 Prozent (-2,27 % zu 2008). Drittstärkste Partei wurden in Krems aber die Grünen (9,3 %) vor dem Team Stronach (8,95 %) und der FPÖ (8,04 %). Gegenüber 2008 gewannen die Grünen 1,39 Prozent, während die FPÖ -2,24 Prozent verlor.
Im Bezirk St. Pölten-Land lauteten die Ergebnisse: 51,5 % ÖVP, 21,14 % SPÖ, 9,32 % Stronach, 8,39 % FPÖ und 8,02 % Grüne. Im Bezirk Krems-Land: 59,06 % ÖVP, 18,08 % SPÖ, 7,46 % FPÖ, 7,44 % Stronach und 6,65 % Grüne.
Quelle: Ergebnisdaten des Landes NÖ für die NÖ-Landtagswahl 2013
weitere Wahlergebnisse zu den Wahlkreisen, NÖ-Bezirken und Gemeinden finden Sie unter:
www.noe.gv.at