Adolf Frohner – Fünf Jahrzehnte künstlerischen Schaffens
Anlässlich des 80. Geburtstags Adolf Frohners zeigt das Essl Museum in Klosterneuburg eine große Restrospektive seines Werks: Adolf Frohner – Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt. Die Ausstellung ist bis 15. Jänner 2015 zu sehen.
von Astrid Hofstätter |Die große Personale des Essl Museums bietet einen umfassenden Einblick in Frohners vielschichtiges Lebenswerk. Sie spannt den Bogen von seiner künstlerischen Wegfindung in den späten 50er Jahren und dem aktionistischen Frühwerk der frühen 60er über abstrakte und serielle Grafiken hin zu den Frauendarstellungen. Sie führt zu den erzählerischen Monumentalbildern der 70er und 80er Jahre sowie zu den zentralen Gemälden der 90er, stets begleitet von Frohners experimentellen Materialplastiken und Objektarbeiten.
Der Wiener Aktionismus als Initialzündung
Frohners Anfänge im Wiener Aktionismus waren die Initialzündung für sein weiteres facettenreiches Werk: Die Suche nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten, eine starke Körperlichkeit, die Kombination und Ausweitung der Medien, die Arbeit mit gefundenem Material wie Schrott und Gerümpel sowie der grenzüberschreitende radikale Gestus bestimmten seither maßgeblich sein Schaffen.
In der Auseinandersetzung mit den Geschlechterrollen und in der Abbildung der Frau – einerseits als ewige Versuchung des Mannes, andererseits als Geknebelte und Geknechtete – entwarf er eine völlig eigenständige, radikale Bildsprache.
Lust an rohen Materialien und existientiellen Fragen
Das Kombinieren von verschiedenen („rohen“) Materialien in seiner plastischen Arbeit führte Frohner auch beim Tafelbild weiter, wo er Malerei, Grafik und Collage oftmals miteinander kombinierte.
Sein Schaffen war stets von einer kompromisslosen Haltung geprägt und von grundsätzlichen Fragen nach dem, was das Menschsein und die menschliche Existenz ausmacht. In seinem Spätwerk beschäftigte sich Frohner vor allem mit dem Motiv des Todes als zentraler Frage des Seins, mit Transzendenz und Verwandlung – und schuf auch das in seiner unverwechselbaren sinnlichen Handschrift.
Als Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien vermittelte Adolf Frohner seine künstlerische Haltung und die Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten an jüngere Generationen weiter. Mit seiner Vielseitigkeit und seinem kritischen Mensch- und Weltbild avancierte Frohner zu einem der allerwichtigsten österreichischen Künstler nach 1945.
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Astrid Hofstätter / © magzin.at
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Ausstellung Forum Frohner, Kunsthalle Krems:
Blutorgel – Adolf Frohners Anfänge im Wiener Aktionismus
Ausstellung im Essl Museum
Adolf Frohner (1934-2007) Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt
Zeit: 5. Sept. 2014 – 11. Jänner 2015
Ort: Essl Museum
3400 Klosterneuburg, An der Donau-Au 1
weitere Infos unter:
www.essl.museum