Zwei Drittel der Bahnfahrgäste in NÖ wollen mehr Zugverbindungen und bessere Anschlüsse zur Weiterfahrt mit Bus und Bahn. Das ergibt die neueste Umfrage, die der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bundesweit durchgeführt hat. 56 Prozent wünschen sich mehr Züge auch am späten Abend.
Im Westen ist die Bahn besser
An der Umfrage – dem „VCÖ-Bahntest 2011“ – nahmen 12.750 Bahnnutzer in ganz Österreich teil. Die besten Gesamtnoten für die Bahn wurden in Vorarlberg und Tirol vergeben (2,0). In NÖ, aber auch OÖ und der Steiermark ist die Zufriedenheit mit der Bahn – im Bundesländervergleich – am geringsten (Gesamtnote 2,3).
Allerdings bescheinigen viele Niederösterreicher der Bahn eine Verbesserung gegenüber früher – auch bei der Zahl der Zugverbindungen und den Waggons. Rund ein Drittel gab an, die Bahn aufgrund gestiegener Benzinpreise jetzt häufiger zu benutzen.
Eine relativ schlechte Bewertung erhielten in NÖ die Bahn-Regionalbus-Anschlüsse (2,6) und die Anzahl der Zugverbindungen (2,5). Außerdem Heizung bzw. Klimaanlage (2,5) und der Handy-Empfang (2,7). Am stärksten bemängelt wurde, allerdings auch bundesweit, die Sauberkeit der Toiletten (2,9).
Schweiz als gutes Vorbild
„Österreich kann seine Klima- und Energieziele nur erreichen, wenn mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen“, meinte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Die Kritik der Fahrgäste müsse daher ernst genommen werden und konkrete Verbesserungen zur Folge haben.
Der Verkehrsclub schlägt den Ausbau der Bahn nach Schweizer Vorbild vor. Auch das bessere Abschneiden der Bahn in West-Österreich bei der Fahrgastbefragung bingt Gratzer mit der Schweiz in Verbindung. „Vorarlberg und Tirol haben in den vergangenen Jahren sehr engagiert an der Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs gearbeitet. Die Nähe zur Schweiz färbt offenbar positiv ab.“ Die Aufwertung des öffentlichen Verkehrs auch im Regionalbereich habe sich dort bewährt.