Rund ein Sechstel der Weltbevölkerung – 1,2 Mrd. Menschen – hat kein sauberes Trinkwasser. Schätzungsweise 4.000 Menschen sterben deshalb täglich, erinnerte Andris Piebalgs, der EU-Kommissar für Entwicklung. In Stockholm läuft derzeit die jährliche „Weltwasserwoche“, bei der internationale Experten und Politiker Lösungen für die enormen Wasserprobleme in vielen Ländern und Städten der Welt diskutieren.
Megastädten droht Mega-Wasserkrise
Im Vorfeld der Konferenz publizierte der WWF eine neue Studie, wonach die Wasserkrise in den Megastädten Süd- und Mittelamerikas und Asiens sich drastisch verschärft. Neue Konzepte des Wassermanagements seien dringend erforderlich, etwa in Shanghai, Buenos Aires oder Mexiko-City. Dabei gehe es nicht bloß um herkömmliche technische Lösungen. Sondern, neben besseren Leitungsnetzen, um gesamte Öko-Systeme und um effizientes Abwassermanagement.
EU-Hilfen: Trinkwasser für 32 Mio. Menschen
Die EU fördere inzwischen in 30 Ländern Großprojekte für Trinkwasser- und Sanitärversorgung, sagte Piebalgs. Die EU habe ihre Hilfsgelder dafür seit 2002 verdreifacht. Man habe damit für 32 Mio. Menschen einen Trinkwasserzugang und für 9,5 Mio. einen Zugang zu Sanitäreinrichtungen geschaffen.
Somit hat die EU rund 2,7 Prozent der 1,2 Mrd. Betroffenen geholfen. Angesichts dieser erfreulichen, aber im Verhältnis doch bescheidenen Zahl scheint das UNO-Milleniums-Entwicklungsziel einer weltweiten Halbierung der Wassernot bis 2015 wenig realistisch. Auch wenn EU-Kommissar Piebalgs es erneut bekräftigte.
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