In Niederösterreich liegt das Pensionsantrittsalter über dem Bundesdurchschnitt, argumentiert die AK Niederösterreich. Es gäbe daher keinen Grund zur Panikmache beim Pensionssystem. „Die Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderungen beginnen langsam zu greifen“, begründete dies AKNÖ-Vizepräsident Markus Wieser, der diese Woche neuer AKNÖ-Präsident werden wird. „Panikmache bringt hingegen nichts außer Verunsicherung.“
Betriebliche Gesundheitsförderung und altersgerechte Arbeitsplätze bringen längere Erwerbsarbeit
Die AKNÖ sieht in verbesserter betrieblicher Gesundheitsförderung und der Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze entscheidende Potentiale, dass Berufstätige länger in der Erwerbsarbeit verbleiben. „Wenn ArbeitnehmerInnen gesund bleiben und die entsprechenden Arbeitsplätze altersgerecht gestaltet werden, dann ist es möglich, das faktische Pensionsantrittsalter Schritt für Schritt zu erhöhen“, sagte daher AKNÖ-Gesundheitsexperte Bernhard Rupp.
Dementsprechend habe in NÖ „auch die gute Kooperation im Rahmen der Plattform Betriebliche Gesundheitsförderung“ von Sozialpartnern, Sozialversicherung und dem „NÖ Gesundheits- und Sozialfonds“ (NÖGUS) schon dazu beigetragen, dass „ältere ArbeitnehmerInnen in NÖ länger in Beschäftigung bleiben können“.
Invalidiätsrenten in NÖ deutlich unterm Bundesdurchschnitt
Tatsächlich liegt in Niederösterreich, so die AKNÖ, das faktische Pensionsantrittsalter mit 58,6 Jahren bei Männern und 56,9 Jahren bei Frauen leicht über dem Durchschnitt in Österreich mit 58,3 Jahren bei Männern und 56,8 Frauen bei Frauen. Noch deutlicher werde der Sinn des Gesundheitsförderansatzes im Bereich der Invaliditätsrenten. Diese liegen in Österreich bei Männern bei 43 Prozent, so die AKNÖ, in Niederösterreich hingegen nur bei 33 Prozent (Anteil der Pensionsantritte aufgrund von Invalidität).
„Die Menschen dürfen nicht durch oder in der Arbeit krank werden, das ist die Hauptursache für die geringe Beschäftigungsquote in Österreich im Vergleich mit anderen Ländern“, fasste Bernhard Rupp die Sichtweise der AKNÖ zusammen.
Psychische Belastungen zunehmend Krankheitsursache
Da seit Jahresbeginn Unternehmen verpflichtet seien, auch übermäßige psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu erheben und zu vermeiden, da sie immer häufiger Ursache beruflicher Erkrankungen sind, entwickelt die AKNÖ-Gesundheitsabteilung mit dem Arbeitsinspektorat außerdem nun neue Programme, „wie physische und vor allem psychische Belastungen am Arbeitsplatz vermieden werden können“.
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