AKNÖ-Vizepräsidentin Adler zum „Equal Pay Day“: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss zur Selbstverständlichkeit werden“

Nach wie vor bestehenden erhebliche Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männer. Equal Pay Day - 8. Oktober 2013
Dass Frauen für gleiche Berufsarbeit weniger verdienen als Männer, ist nicht zu rechtfertigen. Daran erinnert der alljährliche Equal Pay Day.
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Heute am 8. Oktober ist „Equal Pay Day“ in Österreich, der Tag, der an die Ein­kom­mens­unter­schiede zwischen Männern und Frauen bei der Berufsarbeit erinnert. Frauen werden immer noch schlechter bezahlt als Männer. Statistisch gesehen: Was Österreichs Männer seit Jahres­anfang bis zum heutigen Tag verdient haben, dafür müssen Österreichs Frauen noch bis Jahresende arbeiten.

Frauen verdienen in NÖ um 31,6 Prozent weniger als Männer

In Niederösterreich liegt die Sache noch etwas schlimmer. Hier wäre der „Equal Pay Day“ bereits am 5. Oktober gewesen. Denn im Durch­schnitt verdienen Frauen in NÖ um 31,6 Prozent weniger als Männer, so die AKNÖ.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss zu einer Selbstverständlichkeit werden“, sagte daher AKNÖ-Vizepräsidentin Brigitte Adler anlässlich des „Equal Pay Day“. „Es wird Zeit, dass wir diese Lohnunterschiede be­sei­tigen.“

Frauen überwiegend in Niedriglohnbranchen tätig

Insbesondere seien Maßnahmen im ganzen Bundesland NÖ zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie erforderlich, so Brigitte Adler. Vor allem der Ausbau von Betreuungseinrichtungen für unter Zwei­ein­halb­jährige müsste in NÖ landesweit vorangebracht werden. Außerdem bedürfe es spezieller Mädchen- und Frauen­förder­pro­gramme, um die Berufsorientierung und berufliche Neuorientierung zu verbessern.

Denn, so die AKNÖ-Vizepräsidentin Brigitte Adler, wesent­liche Grün­de für die Einkommensunterschiede seien, dass Frauen überwiegend in Niedriglohnbranchen tätig sind, u.a. überproportional in Dienst­leis­tungs- und Pflegeberufen arbeiten; dass Frauen selten in Füh­rungs­po­si­ti­onen vordringen können; und, so die AKNÖ, dass „Frauen in ständig wachsender Zahl unfreiwillig in Teilzeitbeschäftigung gedrängt wer­den“.

Väter-Karenz – ein weiterer Lösungsansatz

Außerdem würden Frauen sehr oft familienbedingt ihre Arbeitszeit re­du­zie­ren, daher wäre auch die Ausweitung der Väter-Karenz ein wich­ti­ger Lö­sungs­an­satz, ergänzte die Leiterin der AKNÖ-Frauen­­po­li­tik, Silvia Lechner-Stingl.

Statistik muss verbessert werden

Die AKNÖ fordert aber außerdem, dass künftig nicht nur die Höhe der Einkommen, sondern auch der Umfang der Arbeitszeiten in den Beschäftigtendaten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger erfasst wird.

Das heißt im Klartext: Aufgrund der bestehenden Datenlage lässt sich bislang bei den Einkommensvergleichen zwischen Männern und Frauen in Österreich der Anteil der Teilzeitarbeit nicht herausrechnen. Ver­gli­chen wird statistisch derzeit nur das Pro-Kopf-Einkommen weib­licher und männlicher Beschäftigter, unabhängig von der damit ver­bun­denen Arbeits­zeit.

Nichtsdestoweniger ist klar, dass die Ein­kom­mens­unter­schiede zwischen Frauen und Männern bei gleicher Arbeit, die auch sicherlich „teil­zeit­be­reinigt“ bestehen (wenn auch geringer), keiner­lei Berechtigung in einer demokratischen Gesellschaft haben. Sie sind ein Ärgernis für Frauen und spalten die Gesellschaft, da zu Recht der Eindruck entsteht, das Zusammenleben der Geschlechter beruhe auf Ungerechtigkeit. – (awa)

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