An der E-Mobilität führt kein Weg mehr vorbei, so Reinhard Würger von Raiffeisen-Leasing. 2020 werde es 200.000 E-Cars in Österreich geben. Raiffeisen-Leasing sei einer der größten Investoren in Nachhaltigkeit. Etwa bei der Windkraft, aber auch in der E-Mobility. Dabei geht es nicht nur um Ökologie, sondern auch um Österreichs Wirtschaft.
Bei der diesjährigen NÖ-Landesausstellung „Römerland Carnuntum“ in Bruck an der Leitha werden Besucher Elektrofahrzeuge testen können, hatte NÖ-Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav vor wenigen Tagen angekündigt. Aber welche? Moderne Region hat genauer nachgefragt – bei einem der Umsetzungspartner, bei Raiffeisen-Leasing (RL).
„Es wird auf jeden Fall auch die Möglichkeit geben, E-Cars zu testen“, sagt Reinhard Würger, RL-Bereichsleiter Kfz & Elektromobilität, zu Moderne Region. Wahrscheinlich in der Form: Probefahren unter Anleitung. Ein Problem bei Neulingen sei das fehlende Feeling für den Batterieladezustand, erklärt Würger. Auch das ganz andere Drehmoment der E-Motoren und das sehr leise Motorengeräusch seien gewöhnungsbedürftig. Neben den E-Cars kämen bei der Landesausstellung E-Bikes, E-Scooter und Segways zum Einsatz.
E-Cars wochenweise mieten – „Drive Zero“ bald österreichweit
Seit Anfang Februar bietet Raiffeisen „Drive Zero“. Private und Firmen können wochen- oder monatsweise ein E-Car mieten – einen Citroen C-Zero oder auch einen Think City. „Drive Zero ist schon bis Mai komplett ausgebucht“, berichtet Würger. Fünf Autos sind im Einsatz, vier kommen in Kürze neu dazu. Und schon ab Mitte 2011 soll es Drive Zero österreichweit geben. Vorerst ist es auf Wien und Niederösterreich beschränkt.
Einer der größten Investoren in Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit, sagt Reinhard Würger, sei bei Raiffeisen-Leasing zur Unternehmensphilosophie geworden. Einerseits die Dienstautos: 80 von 100 sind ökologisch umgestellt.Vor allem aber sei RL „seit Jahren einer der größten Investoren für Nachhaltigkeit“. Zum Beispiel bei der Windkraft. Alle von RL finanzierten Windräder, so Würger, erbringen zusammen eine Stromleistung von 250 MW. Zum Vergleich: Die Windräder, die im Vorjahr in Österreich neu gebaut wurden, produzieren 16 MW. Alle österreichischen Windräder in Betrieb 1.011 MW.
An der E-Mobilität führt kein Weg vorbei – 200.000 E-Cars in 2020
In allen fünf E-Mobilitäts-Regionen Österreichs ist RL dabei. „Da wird sich noch viel tun“, verspricht Würger. Es geht um Finanzierung und Fahrzeugmanagement, aber auch um Gesamtkonzepte – einer „intermodalen Mobilität“. Das heißt? Abstimmung der verschiedenen Verkehrsträger und Nutzungserfordernisse. Also z.B.: mit dem E-Car zur Bahn – dann E-Tankstelle in der Bahnhofsgarage – dann Bahnfahrt – dann E-Car-Fahrt per Carsharing.
Bis 2020 rechnet Würger mit 200.000 E-Cars auf Österreichs Straßen. Und bis 2050 mit einem Anteil von 60 bis 70 Prozent Elektrofahrzeugen. Zwei Antriebskonzepte hält er für zukunftsfähig: das E-Car an der Stromsteckdose; und das E-Car mit Wasserstoff-Brennstoffzelle. „An der E-Mobilität führt insgesamt kein Weg mehr vorbei“, ist sich der Experte sicher. Hybrid sieht er als reine Übergangstechnik.
Wenn die Politik die Ökologie verschläft, verliert auch Österreichs Wirtschaft
Die Einführung neuer Technologien brauche Förderungen durch die Politik. Das geschehe in Österreich zu wenig, meint Würger. Nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sei das ein ernstes Problem. „Neue Technologien brauchen Heimatmärkte.“ Fehlen diese, werde Österreichs Wirtschaft irgendwann den Anschluss verlieren – Technik importieren, statt sie selbst zu verkaufen.
Das gelte für alle Bereiche der green technology. Aber auch für die E-Mobility. Denn die Automobil-Zulieferindustrie ist ein besonders starker Wirtschaftszweig in Österreich. Bisher. In die Zukunft gesehen: E-Mobility ist eine große Chance für die mittelständische Wirtschaft Österreichs. Ohne entschlossene Förderung ist sie das nicht.
weitere Infos:
Drive Zero – rl-mobil.at
ÖkoEnergie-Blog von Reinhard Würger
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