Rund 20.500 Polizisten waren laut deutschen Medienberichten beim Castor-Transport im Einsatz, der gestern am Abend mit Erreichung des Atommüll-Zwischenlagers Gorleben in Niedersachsen zu Ende ging.
Es war der zeitlich längste und teuerste aller bisherigen 13 Castor-Transporte – aufgrund massiver Proteste und Blockaden von Atomkraftgegnern. Mehr als fünf Tage und um 34 Stunden länger als im Vorjahr waren die Castor-Container mit hoch radioaktivem Abfall vom franzöischen La Hague nach Gorleben per Bahn und, die letzten 25 Kilometer, per Lkw unterwegs.
Viermal mehr Radioaktivität als Fukushima
„Viermal so viel Radioaktivität wie bislang durch die Reaktorkatastrophe in Fukushima freigesetzt wurde, rollt nun durch Deutschland. Ein unkalkulierbares Risiko“, mit dieser Äußerung hatte die Umweltorganisation Greenpeace gleich zu Beginn auf die Gefahrendimension der Castor-Transporte aufmerksam gemacht.
Greenpeace beteiligte sich an den Blockaden. Und nahm außerdem eine Messung vor: In rund 14 Metern Entfernung zu den Castor-Behältern betrug demnach die Neutronenstrahlung 4,5 Mikosievert pro Stunde, das 600-fache des Normalwerts am Ort. Laut Greenpeace ist Gorleben auch deswegen als Atommüll-Lager ungeeignet, weil kein ausreichender Schutz gegen terroristische Angriffe bestehe.