sg – Wärmebild-Aufnahmen, welche Greenpeace in der Nacht zum Samstag letzter Woche vom Atommüllzwischenlager Gorleben in Niedersachsen (Deutschland) aufgenommen hat, zeigen deutlich, wie Abwärme der Castor-Atommüllbehälter aus Lüftungsschlitzen austritt – und zwar ungefiltert. So gelangt auch radioaktive Streustrahlung in die Umwelt.
Zulässige Gesamtbelastung noch heuer überschritten
Noch heuer, teilt Greenpeace mit, dürfte die gefährliche Neutronen- und Gammastrahlung die Gesamtbelastung überschreiten, die für die gesamte Betriebsdauer erlaubt ist. Das ergaben Messungen im August. Dabei sind jetzt, 16 Jahre nachdem das Zwischenlager für 40 Jahre genehmigt wurde, gerade einmal 102 der 420 zur Verfügung stehenden Castor-Stellplätze ausgelastet.
Radioaktive Strahlung sieht man nicht
Besonders alarmierend: Zu Jahresende sollen weitere elf Atommüllbehälter aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague kommen. Am 26. September legte die Physikalisch-Technische Bundesanstalt dem niedersächsischen Umweltausschuss die Messergebnisse vor. Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl fordert: „Castorstopp für Gorleben. Radioaktive Strahlung kann man nicht sehen, auch das macht sie so gefährlich.“