Austria Tabak hat die Schließung seiner Produktion in Österreich angekündigt. Damit stehen 240 Arbeitsplätze im Hainburger Werk vor dem Aus. In Wien werden weitere 80 Stellen der Zentrale gestrichen. „Das Zusperren der Fabrik wird den Bezirk Bruck an der Leitha und die Stadt Hainburg hart treffen“, beklagte AKNÖ-Präsident Hermann Haneder. Austria Tabak war bislang einer der größten Arbeitgeber der Region.
10 Mrd. Zigaretten seien zu wenig
Seit 2007 gehört Austria Tabak der Japan Tobacco International (JTI). Austria Tabak / JTI nannten als Schließungsgrund heute einen zu starken Absatzrückgang. „Die aktuellen Produktionsprognosen für 2011 gehen nur mehr von rund 10 Mrd. Zigaretten aus“, so JTI.
Bei einer jährlichen Herstellkapazität von 15 bis 20 Mrd. Stück würde damit die „Infrastruktur der Fabrik in Hainburg keine kosteneffiziente Produktion mehr erlauben“. Die Herstellung auch der österreichischen Zigaretten-Traditionsmarken – wie Memphis und Smart – soll Medienberichten zufolge nach Polen verlagert werden.
Kritik an Privatisierungspolitik unter Wolfgang Schüssel
Auch die AKNÖ übte heute nochmals scharfe Kritik an der Privatisierungspolitik der einstigen schwarz-blauen Bundesregierung. Diese hatte 2001 unter dem damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) die staatliche Austria Tabak privatisiert. „Wir hatten schon damals negative Auswirkungen für die Beschäftigten befürchtet und mussten leider recht behalten“, so Hermann Haneder.
AKNÖ will angemessenen Sozialplan
Die Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Vorstand der Austria Tabak beginnen nächste Woche. Die AKNÖ will unterstützen, dass ein angemessener Sozialplan für die Mitarbeiter von Austria Tabak vorgelegt wird.