Die jungen Schriftsteller sind zahm und zahnlos geworden. Jedenfalls würden viele diesem Befund zustimmen. Gegensteuern will ein zwei­tägiges Symposium kommende Woche in Krems unter der Überschrift „Europäischer Frühling: Literatur im Brennpunkt der Revolte“.

Menasse und Andruchowytsch als Gastreferenten

Teilnehmen wird Robert Menasse, Österreichs bedeutender gesellschaftskritischer Autor. Außerdem der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch sowie zahlreiche Jungautoren aus Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Die „toten Winkel der Demokratie” beleuchten – Inspirationen für einen „Europäischen Frühling”

Die Autorentagung will die Möglichkeiten engagierter Literatur neu verorten, auch „abseits des Marktgedankens“. Dazu soll eine „intellektuell-literarische Diskussion“ geführt werden, die Bezug nimmt auf die Sozialproteste in Europa – in Spanien, London und Athen –, um die „toten Winkel der Demokratie“ zu beleuchten.

Ausgangspunkt des Symposiums ist der Befund, dass „die Fähigkeit und der Wille zur politischen Kritik unter jüngeren AutorInnen einerseits abnehmen, es andrerseits für die Reaktion auf Missstände kaum ein relevantes Forum gibt“. Debattiert wird auch das Internet als Medium kritischer Literatur.