Europa Nostra zu Gast in der Wachau und Krems
Zum Abschluss des „Europäischen Kulturerbe Kongresses“ 2014 von Europa Nostra in Wien besuchten internationale Kongressteilnehmer die Wachau und Krems. Denn Europa Nostra, die Vereinigung zum Schutz baukulturellen Erbes, hat an der Donau-Universität Krems seit 2012 ein wichtiges Archiv. Es ist eingebettet in das „Department für Bauen und Umwelt“, das Univ.-Prof. Christian Hanus leitet.
magzin.at sprach mit Alexander Fürst Sayn-Wittgenstein, Sneska Quaedvlieg-Mihailovic, Eva-Maria Höhle und Univ.-Prof. Christian Hanus über das Archiv, Europa Nostra, den Kongress in Wien mit EU-Kommissarin Vassiliou und Maestro Placido Domingo, die EU-Initiative „New Narratives“, die Bedeutung des historischen Kulturerbes und die wissenschaftliche Arbeit am „Zentrum für baukulturelles Erbe“ an der Donau-Universität Krems.
Zum Abschluss des „Europäischen Kulturerbe Kongresses“ von Europa Nostra, der vom 2. bis 6. Mai in Wien stattfand, besichtigten Kongressteilnehmer aus 21 europäischen Ländern Stift Melk, Krems und Schloss Grafenegg, wo Landesrätin Barbara Schwarz die Gäste empfing. Europa Nostra, 1963 gegründet, ist die größte, bedeutendste Vereinigung zum Schutz des baukulturellen Erbes auf europäischer Ebene.
„Wir haben heute eine der schönsten Gegenden Österreichs und Europas gesehen, die Wachau, die UNESCO-Weltkulturerbe ist. Das war ein herrlicher Tag für uns alle“, sagte Alexander Fürst Sayn-Wittgenstein, der Vizepräsident von Europa Nostra, nach dem Rundgang am Abend durch Schloss Grafenegg, den der Schlossherr, Tassilo Prinz Metternich-Sándor, führte.
Ein Juwel der Wissenschaft – das Europa-Nostra-Archiv an der Donau-Universität Krems
Europa Nostra Austria, die österreichische Gesellschaft von Europa Nostra, hatte den Wachau-Besuch organisiert. Denn seit dem Jahr 2012 ist die Donau-Universität in Krems der Sitz von Europa Nostra Austria. Beheimatet ist aber auch seit 2012 an der Donau-Universität in Krems ein wichtiges Archiv von Europa Nostra.
Dieses Archiv ist ein „wissenschaftliches und kulturelles Juwel“, sagt Univ.-Prof. Christian Hanus, der Dekan der Faktultät für Bildung, Kunst und Architektur der Donau-Universität Krems. Ein „unglaublicher Wissensschatz“, so Hanus, der seit 2012 in Krems wissenschaftlich aufbereitet und erschlossen wird.
Gemeinsam mit der EU-Kommission – der renommierte „Europa Nostra Award“
Warum ist das Europa Nostra Archiv in Krems so wertvoll? Das Archiv von Europa Nostra, das 2012 von Graz nach Krems an die Donau-Universität übersiedelte, umfasst sämtliche Preiseinreichungen zum „Europa Nostra Award“, der alljährlich seit dem Jahr 1978 vergeben wird, zum Schutz des baukulturellen Erbes in Europa.
Welche große Bedeutung der „Europa Nostra Award“ innehat, erschließt sich vollends, wenn man weiß, dass seit 2002 die Europäische Kommission gemeinsam mit Europa Nostra alljährlich den Award verleiht. Der „Europa Nostra Award“ heißt dementsprechend seit dem Jahr 2002: „Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe / Europa Nostra Award“.
Umfassender Einblick in das Kulturerbe Europas
„Die ganzen Preiseinreichungen und Dokumentationen zum Europa Nostra Award seit 1978 sind im Archiv von Europa Nostra in Krems enthalten. Es bietet daher einen umfassenden Einblick in das historische Kulturerbe Europas, in den Denkmalschutz in Europa, in Projekte und Maßnahmen zum Erhalt des Kulturerbes“, erklärt Univ.-Prof. Christian Hanus, gebürtiger Schweizer, der als international geschätzter Experte und Wissenschafter seit 2010 das „Zentrum für baukulturelles Erbe“ an der Donau-Universität Krems und bereits seit 2007 den dortigen Studiengang „Sanierung und Revitalisierung“ leitet.
Welchen Umfang das Archiv hat und welche Dimensionen des Wissens es speichert, wird anschaulicher, wenn man sich die Zahl der Preiseinreichungen und die Zahl der involvierten Länder und Regionen vor Augen führt. So sind für den „Europa Nostra Award“ 2014, der in diesen Tagen in Wien beim „Europäischen Kulturerbe Kongress“ vergeben wurde, insgesamt 160 Projekte aus 30 verschiedenen Ländern nominiert worden. Im Jahr 2012 kamen die Preisträger aus 17 Ländern, u.a. aus Tschechien, Polen, Ungarn, Finnland, Spanien, Portugal, UK, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Russland, dem Kosovo, der Türkei und Armenien.
Das Archiv wird der Öffentlichkeit online frei zur Verfügung gestellt
Das Archiv von Europa Nostra ist an der Donau-Universität Krems eingebettet in das „Department für Bauen und Umwelt“, das Univ.-Prof. Christian Hanus, der früher an der ETH Zürich tätig war, ebenfalls leitet. Das Archiv in Krems ist vor Ort zugänglich und wird bereits in Lehre und Forschung genutzt. In Arbeit ist die Digitalisierung des Archivs mit modernster Technologie, um das Archiv auch im Internet allen Interessierten frei zugänglich zu machen – Universitäten, Akademien, Behörden, Vereinen und Privatpersonen.
„Das Archiv war bis 2012 in Graz vom Internationalen Städteforum sehr verdienstvoll geführt worden“, sagt Christian Hanus. „Durch die Unterstützung des Bundeskanzleramts und des Landes Niederösterreich, der Kulturabteilung, haben wir an der Donau-Universität Krems seit 2012 nun die Möglichkeit, auf ganz professionelle Weise dieses Juwel der Wissenschaft zu nutzen und wissenschaftlich zu erschließen.“
Wachau und Krems als UNESCO-Weltkulturerbe
Nicht nur historische Bauten und Bauwerke, sondern auch Orte und Landschaften werden als Kulturerbe gesehen und stehen als solche im Mittelpunkt des Engagements von Europa Nostra und allgemein der Denkmalpflege und der baukulturellen Wissenschaften.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Wachau, die zum Abschluss des „Europäischen Kulturerbe Kongresses“ in Wien von Europa Nostra besucht wurde. Die Landschaft der Wachau, die sich rd. 36 Kilometer entlang der Donau erstreckt, wurde im Jahr 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, gemeinsam mit Stift Melk, Stift Göttweig und der Altstadt von Krems. Und zwar als schützenswerte „Kulturlandschaft Wachau“ („Wachau Cultural Landscape“), in Anerkennung ihrer besonderen architektonischen und agrikulturellen Geschichte. Wie es die Leitidee der UNESCO-„Welterbekonvention“ formuliert, kann ein Kultur- und Naturerbe von so großer Bedeutung sein, dass es „als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschenheit erhalten werden muss“.
Erhalt des Kulturerbes – eine Herkules-Arbeit
Europa Nostra versteht sich ähnlich oder vielmehr ganz in diesem Sinne als „The Voice of Cultural Heritage in Europe“. Sie sieht das historische Kulturerbe Europas als von größtem Wert für uns selbst und unsere Nachkommen, das aus diesem Grund erhalten werden muss. Die darin verkörperten Ideen, Gedanken, Werte, Geschichte und Ästhetik sind unersetzbar, weil geschichtlich einmalig und unsere Identität reflektierend. Es geht um Schlösser, Burgen, Kirchen und Klöster, aber auch um historische Dorfbauten, Wasser- und Windmühlen, um historische Akademie- und Museumsgebäude, um Bürgerhäuser, Synagogen und Bahnhofsarchitekturen, aber auch um historische Industriebauten mit neuen Nutzungskonzepten, um einige wichtige Beispiele zu nennen.
Aber trotz der vielen beachtlichen Erfolge und vieler Schritte – aufs Ganze gesehen, auf ganz Europa und seine vielen Regionen, ist es eine wahre Herkules-Arbeit, das historische Kulturerbe zu erhalten. Das Bewusstsein in der Öffentlichkeit ist dafür nicht immer ausreichend gegeben.
Fürst Sayn-Wittgenstein appelliert
„Wir von Europa Nostra wünschen uns“, sagt Alexander Fürst Sayn-Wittgenstein, „dass das Bewusstsein für die Erhaltung unseres kulturellen Erbes noch viel stärker wird.“ Das Bemühen um den Erhalt des Kulturerbes verlaufe, über die Jahre gesehen, aber eher wie in Wellen, abnehmend, dann wieder zunehmend.
„Wir appellieren“, setzt Fürst Sayn-Wittgenstein fort, „dass man dieses Thema zu keiner Zeit vernachlässigt und ihm die notwendige ständige Aufmerksamkeit entgegenbringt.“ Auch der erforderliche Sachverstand der Restauratoren sei auf Dauer nur zu wahren, wenn ein „gewisses Niveau“ laufender Pflege der Kulturgüter aufrechterhalten bleibe, meint Alexander Sayn-Wittgenstein.
Burgtheater: „European Heritage Awards Ceremony“ mit EU-Kommissarin Vassiliou und Placido Domingo
Das Wiener Burgtheater war der Ort der diesjährigen „European Heritage Awards Ceremony“ von Europa Nostra, der feierlichen Preisverleihung des „EU-Kulturerbepreises / Europa Nostra Awards“ beim Kongress in Wien. Als Ehrengäste geladen und gekommen waren auch Bundeskanzler Werner Faymann und Kulturminister Josef Ostermayer. „Es war eine sehr bewegende Veranstaltung“, beschreibt Sneska Quaedvlieg-Mihailovic, die Generalsekretärin von Europa Nostra, ihre Eindrücke.
Die hohe Auszeichnung, die Awards, wurden von EU-Kommissarin Androulla Vassiliou, zuständig für Kultur und Bildung, und Maestro Placido Domingo, dem Präsidenten von Europa Nostra, feierlich vor großem Publikum gemeinsam überreicht. Geehrt wurden mit dem „Europa Nostra Award“ diesmal 27 europäische Preisträger, die eine Expertenjury aus 160 nominierten Projekten aus 30 Ländern als beste ausgewählt hatte. Und zwar in vier Kategorien: Erhaltung, Forschung, herausragendes Engagement sowie Bildung und Bewusstseinbildung.
Preis an „Gedenkstätte Gustav Klimt“ in Wien
Auch aus Österreich kamen diesmal wieder Preisträger. Einer der „Europa Nostra Awards / EU-Kulturerbepreise“ 2014 ging an den Verein „Gedenkstätte Gustav Klimt“ für den Erhalt des Ateliers des bedeutenden österreichischen Künstlers Gustav Klimt in Wien-Hitzing, ein Gartenhaus, wo er 1911–1918 künstlerisch arbeitete.
Eine Würdigung gab es am Abend im Burgtheater außerdem für die „Renovierung des Stadtpalais Liechtenstein“ in Wien und für die baukulturellen Verdienste von Erwin Hameseder, insbesondere um Maria Taferl. „Wir freuen uns sehr“, betonte Univ.-Prof. Christian Hanus, „dass nach einigen Jahren wieder Österreich unter den Preisträgern und Würdigungen war.“
Stadt Krems – zweifacher Europa-Nostra-Preisträger
Auch die Stadt Krems gehörte in der Vergangenheit zu den Preisträgern des renommierten „Europa Nostra Award“. Zwei Mal sogar wurde Krems von Europa Nostra ausgezeichnet: 1979 als Musterstadt der Denkmalpflege für die Altstadt Krems und 2009 für die Revitalisierung der mittelalterlichen Gozzoburg. Wohl mit ein Grund, warum das Archiv von Europa Nostra nach Krems kommen konnte.
„Krems ist eine wirklich bezaubernde mittelalterliche Stadt“, sagte Fürst Sayn-Wittgenstein beim Wachau-Ausflug von Europa Nostra anerkennend, der die internationalen Gäste auch nach Krems führte, in die Altstadt und zur Gozzoburg, die beide auch zum UNESCO-Weltkulturebe gehören, bevor es dann am Abend ins nahe gelegene Schloss Grafenegg ging.
Kultur als unterschätzte Ressource Europas
Ein wichtiges Thema in Wien, sagte die Generalsekretärin Sneska Quaedvlieg-Mihailovic, war für Europa Nostra auch die EU-Kommissions-Initiative „New Narratives for Europe“. Im März hatte dazu in Berlin mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und der deutschen Bundeskanzlerin Angelika Merkel in der Akademie der Wissenschaften eine erste Abschlusskonferenz stattgefunden.
Auf europäischer Ebene sei Europa Nostra in diese Diskussion um ein „neues Leitmotiv für Europa“ (wie „New Narratives“ übersetzt wird) stark involviert, die europäische Künstler, Schriftsteller, Intellektuelle und Wissenschafter einbezieht, um eine umfassendere, kulturelle, positive Vision des gemeinsamen Europa zu entwickeln.
Burgtheaterrede von Placido Domingo
Beim Festabend im Burgtheater in Wien wandte sich daher auch Maestro Placido Domingo, der weltberühmte Opernsänger und Dirigent, in seiner Rede als Präsident von Europa Nostra in diesen Fragen ans Publikum. „Unser Präsident Placido Domingo hielt im Burgtheater eine sehr wichtige Rede über die Notwendigkeit, Europas Kultur als eine der wahrscheinlich stärksten Ressourcen Europas zu begreifen. Dieser Stellenwert der Kultur für Europa werde noch zu wenig gesehen“, so Sneska Quaedvlieg-Mihailovic.
Mit „New Narratives for Europe“ gehe es jetzt weiter um die Debatte der Zukunft Europas und die Rolle der Kultur. Auch bei der Berliner Konferenz im März sei Europa Nostra aktiv vertreten gewesen. „Denn wir sehen das kulturelle Erbe als Kraftquelle der Inspiration für die Gegenwart. Ja, sogar als Herz und Mitte. Denn überall, wo man in Europa ist, sieht und atmet jeder von uns Kulturerbe. Es ist Bestandteil unserer Lebensumgebung allerorts“, äußerte Sneska Quaedvlieg-Mihailovic sehr nachdrücklich.
Damals ein Eklat – Wie Eva-Maria Höhle den Dürer-Hasen mutig zurückholte
Wie weit Denkmalschutz geht, machte Eva-Maria Höhle deutlich, die Präsidentin von Europa Nostra Austria seit 2012 und renommierte, langjährige Generalkonservatorin des österreichischen Bundesdenkmalamts in Wien. Die Gastgeberin, als Präsidentin von Europa Nostra Austria, des Wachau-Besuchs wurde einer breiten Öffentlichkeit durch den Fall „Dürers Hase“ bekannt.
Denn im Jahr 2005 sorgte das Bundesdenkmalamt mit Generalkonservatorin Eva-Maria Höhle für Furore in den österreichischen und internationalen Medien. Die Originale von Albrecht Dürers Feldhasen und anderer seiner Blätter wurden, zum Erstaunen der Welt, vom Bundesdenkmalamt zurückbeordert in die Albertina nach Wien von einer Ausstellung im Madrider Prado. Auch die Ausfuhr für eine Folgeausstellung in den USA wurde nicht genehmigt. „Das hat mächtige Wellen ausgelöst, auch in den USA.“
Es war, sagt Eva-Maria Höhle, deren Expertise in der ganzen Sache letztlich den Ausschlag gab, eine richtige und verantwortungsvolle Entscheidung im Sinne der Denkmalpflege, um diese künstlerisch einzigartigen, höchst wertvollen Exponate Albrecht Dürers zu schonen, um ihren Bestand als unersetzliches Kulturerbe auf Dauer nicht zu gefährden. Denn diese Originale – in Dürers Fall rund 500 Jahre alt – sind hochempfindlich, etwa gegenüber Licht, und benötigen starken konservatorischen Schutz und sozusagen ausreichend lange Ruhephasen, wenn sie eine Zeitlang museal exponiert wurden.
Das Kulturerbe ist weit gespannt
Eva-Maria Höhle, die Präsidentin von Europa Nostra Austria, ist im Jahr 2010 nach acht Jahren als Generalkonservatorin Österreichs, zuständig für alle höchsten fachlichen Angelegenheiten der Denkmalpflege in Österreich, aber auch für deren „international affairs“, in Pension gegangen. Zwölf Jahre lang hatte sie zuvor außerdem als Wiener Landeskonservatorin zahlreiche bedeutende Restaurierungen in der Bundeshauptstadt Wien betreut.
Aber auch seit ihrer Pensionierung ist Eva-Maria Höhle weiterhin sehr aktiv. In Deutschland ist sie als Mitglied eines internationalen Beraterstabs der deutschen Denkmalpflege weiter tätig. Und sie unterrichtet und lehrt auch heute noch und weiterhin an der Donau-Universität Krems am „Zentrum für baukulturelles Erbe“.
„Man darf das kulturelle Erbe nicht einseitig sehen als etwas, das nur Geld kostet“, sagt sie. „Was kulturelles Erbe ist, ist sehr weit gespannt. Es umfasst Philosophie, Musik, bildende Kunst, Kulturlandschaft und freilich auch die Baudenkmäler. Es ist sozusagen all das, was der Humanismus in Europa im Lauf der letzten 2500 Jahre hervorgebracht hat.“
Comeback des „Luftbrunnens“ an der Wiener Hofburg?
An der Wiener Hofburg läuft derzeit eines der vielen interessanten Forschungsprojekte des „Departments für Bauen und Umwelt“ der Donau-Universität Krems, das Univ.-Prof. Christian Hanus leitet. Der promovierte Architekt hatte sich schon früh an der renommierten ETH Zürich auf Denkmalpflege sowie andererseits auf Solararchitektur und ökologisches Bauen spezialisiert.
Bei dem Forschungsprojekt in der Wiener Hofburg geht es unter anderem um die Frage, ob ein reaktivierter historischer „Luftbrunnen“ zur „Verbesserung des Innenraumklimas“ genutzt werden sollte, um eine „bestmögliche Erhaltung der Ausstellungsgegenstände“ zu erzielen. Im Rahmen dieses Projekts „Klima-Engineering Neue Burg“ werden von der Donau-Universität Krems dynamische Gebäudesimulationen zur Optimierung von Innenraumklima und Energieeffizienz durchgeführt.
Baukulturerbe ist gespeichertes, nützliches Bauwissen
Hier verweist Christian Hanus auf einen weiteren wichtigen Aspekt, weshalb das baukulturelle Erbe von großem Interesse ist: Es ist darin reiches Bau- und Nutzwissen abgespeichert, von dem wir heute profitieren können. „Das baukulturelle Erbe gibt uns Identität, Orientierung und ist unser kultureller Raum. Zugleich ermöglichen uns die historischen Bauwerke, viel zu lernen über intelligente Nutzung und Bauweisen“, betont Hanus. Die modernste Forschung zeige, sagt er, „dass von diesem kostbaren Wissen im Lauf der Zeit viel verloren ging“.
Das „Department für Bauen und Umwelt“ der Donau-Universität Krems ist ganz modern und breit gefächert aufgestellt. Es umfasst fünf Zentren. Neben dem „Zentrum für baukulturelles Erbe“ gibt es die wissenschaftlichen Zentren „Umweltsensitivät“, „Bauklimatik & Gebäudetechnik“, „Immobilienwirtschaft“ und „Facility Management“.
Interessant ist auch die tiefere Gliederung. Dem Zentrum für „Umweltsensitivät“ gehören das Kremser Lichtlabor und die Fachbereiche Lichtplanung, konzeptionelle Architektur und naturintegrale Gartenökologie an. „Wir verfolgen einen gesamtheitlichen, transdisziplinären Ansatz in Forschung und Lehre“, sagt Univ.-Prof. Christian Hanus, der Leiter des Departments für Bauen und Umwelt, der auch die wissenschaftliche Aufarbeitung des Archivs von Europa Nostra an der Donau-Universität Krems leitet.
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Autor: Andreas Wagner, Herausgeber magzin.at
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magzin.at bedankt sich für die Interviews und Unterstützung bei:
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (Europa Nostra, Vizepräsident)
Sneska Quaedvlieg-Mihailovic (Europa Nostra, Generalsekretärin)
Dr. Eva Maria Höhle (Europa Nostra Austria)
Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus (Donau-Universität Krems)
DI Elisabetta Meneghini (Europa Nostra Austria)
und der Donau-Universität Krems.
Die Interviews führte Andreas Wagner.
Christian Hanus übernimmt Professur für Bauen und Umwelt an der Donau-Universität Krems
Forum Building Sciene 2014 an der Donau-Universität Krems: Fachtagung zu Baukulturerbe …
Fotos / Bildnachweise:
Europa Nostra / Schloss Grafenegg – zwei Fotos: © magzin.at
„European Heritage Awards Ceremony“: © European Union, 2014 / Ref P-025558/00-20
Campus Krems: © Donau-Universität Krems / Suzy Stöckl
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Univ.-Prof. Chr. Hanus: zVg Donau-Universität Krems