Bestnoten für Wissenschaftsprojekt netPOL der Donau-Universität Krems. – Präsentation der Evaluierungsergebnisse durch LH Erwin Pröll, Univ.-Prof. Peter Filzmaier und Rektor Friedrich Faulhammer

Bestnoten für netPOL - Präsentation der Evaluierungsergebnisse an der Donau-Universität Krems mit LH Erwin Pröll
Präsentation am Campus Krems: LH Erwin Pröll, Rektor Friedrich Faulhammer und Univ.-Prof. Peter Filzmaier
» Sie lesen die nö. Internetzeitung magzin.at

Bestnoten für netPOL der Donau-Universität Krems

netPOL, das internationale Lehr- und Forschungsprogramm für Politische Kommunikation, 2011 vom Land NÖ und der Donau-Universität Krems initiiert, wurde in Experten-Gutachten mit Bestnoten evaluiert. LH Erwin Pröll, Rektor Friedrich Faulhammer und Univ.-Prof. Peter Filzmaier legten in Krems die außerordentlich guten Ergebnisse dar.

Bestnoten bei der Evaluierung hat das Wissenschaftsprojekt netPOL der Donau-Universität Krems erhalten. Da netPOL als Lehr- und Forschungs­programm große Bedeutung hat, gab es vorige Woche dazu eine Pressekonferenz am Campus Krems – mit NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll, Univ.-Prof. Peter Filzmaier und dem Rektor der Donau-Universität Krems, Friedrich Faulhammer.

LH Pröll: „Ergebnis höchst erfreulich“

„Das internationale Gutachtergremium hat in gleich drei Kategorien jeweils die Bestnote an netPOL verliehen“, informierte Landeshauptmann Erwin Pröll gleich zu Beginn. Und zwar für 1. die Qualität der Forschung bei netPOL, für 2. die Qualität der Lehrtätigkeit und für 3. die Organisation & Kommunikation. „Dieses Ergebnis ist höchst erfreulich“, so Erwin Pröll.

netPOL ist ein internationales Lehr- und Forschungsprogramm im Wissen­schafts­feld „Politische Kommunikation“, in dem mehrere Universitäten zusammengeschlossen sind und das vom Land NÖ und der Donau-Universität Krems 2010/11 initiiert wurde. Hauptprojektparter sind die Universität Graz, die Andrássy Universität Budapest sowie die Deutsche Universität für Weiter­bildung (Berlin) und die Babes-Bolyai Universität in Rumänien, Cluj.

Fulminanter Start und hoher Innovationscharakter

Die Bestnoten für netPOL bei der jetzt abgeschlossenen Evaluierung in zwei voneinander unabhängigen Experten-Gutachten erfülle ihn mit „Stolz und Freude“, sagte Pröll. Der Projekterfolg sei das „Ergebnis einer sehr konsequenten und harten Arbeit“ der netPOL-Projektpartner, insbesondere auch der Donau-Universität Krems.

Drei Punkte, so Pröll, möchte er besonders hervorheben: netPOL habe einen „fulminanten Start“ hingelegt und bereits jetzt, zwei Jahre vor Projektende, alle Zielsetzungen errreicht.  netPOL habe einen „hohen Innovationscharakter“. Und das netPOL-Doktorrat der Universitäten Krems und Budapest werde in den Evaluierungen ganz besonders gut bewertet.

Peter Filzmaier: „Doktorratsstudien sind das Herzstück“

Univ.-Prof. Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems skizzierte die Lehr- und Forschungstätigkeiten bei netPOL. Wie der Landeshauptmann stellte auch er die Doktorratsstudien als Herzstück von netPOL für die Donau-Universität Krems heraus. Denn seit 2014, seit heuer hat die Donau-Universität Krems nun selbst auch das Promotionsrecht.

netPOL umfasse im Lehrbereich, führte Filzmaier aus, zahlreiche Seminar­reihen an den beteiligten Universitäten, ganze drei Master-Studiengänge sowie, darüber hinaus, viele Aktionsprojekte zu Politischer Bildung auch außeruniversitär (z.B. mit Jugendlichen). „Das Herzstück aber ist“, betonte Filzmaier, „das Doktorratsstudium, das es seit zwei Jahren im Rahmen von netPOL gibt.“

Acht Forschungsprojekte mit Dissertanten bei netPOL

Dieses gemeinsame Doktorrat der Universitäten Krems und Budapest befasse sich mit verschiedenen Themen der „Demokratieentwicklung in Europa“. Acht Forschungsprojekte würden derzeit bereits in diesen Doktorratsstudien laufen. Die Dissertanten, die auch von Univ.-Prof. Filzmaier aktiv betreut werden, kommen aus mehreren Ländern – „aus Österreich, Deutschland und bis zur Ukraine“.

Die netPOL-Doktoratsstudien seien „Forschungsdoktorate“, so Peter Filzmaier weiters, in denen die eigen­ständige wissenschaftliche Forschungstätigkeit der Dissertanten stark gefragt und gefördert werde. Voraussetzung dafür, eine Dissertation machen zu dürfen, sei klarerweise ein akademischer Magister- oder Master-Abschluss, wie überall an den Universitäten.

Was umfasst netPOLs „Politische Kommunikation“?

Insgesamt befasse sich netPOL mit allen Aspekten „Politischer Kom­mu­ni­kation“, ein Wissenschaftsfeld, das interdisziplinär Politik-, Sozial- und Kommunikationsschaft verbinde. Sie umfasst, wie auch auf der Internetseite von netPOL nachlesbar, die Zweige Politikvermittlung und Politische Bildung. Empirische Sozial- und Wahlforschung sind ein integraler Teil. Zudem die Fragen politische Partizipation (Beteiligung und Mitsprache) und Medien­demokratie. Ein besonderen Fokus richtet netPOL dabei auf das Verhältnis Politik und Neue Medien.

Übersetzt in Themen heißt dies: Die „Politische Kommunikation“ im Rahmen von netPOL erforscht u.a. die vielfältigen Fragen von „Demokratiequalität“, von Meinungen, Einstellungen und Zugängen zu Politik und Demokratie und ihrer medialen Vermittlung. Auch Politikverdrossenheit ist ein zentrales Thema.

Konkrete Studien und Forschung

Konkrete Studien gibt es bei netPOL nun auch zu den politischen Einstellungen von Mitbürgern mit Migrationshintergrund; wie dies, so Filzmaier, eine der netPOL-Dissertationen gerade tut. Oder etwa zur Befindlichkeit der „Offliner“, also jener, eher älteren, Bevölkerungsgruppen, die kein Internet nutzen. Oder etwa zu den Einstellungen von Jugendlichen zu Politik und Demokratie. „Was, wenn nicht das, sind die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft“, meinte Filzmaier. „Und dazu forschen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei netPOL.“

Rektor Friedrich Faulhammer: Donauraum und Ausbau der Forschungskompetenz

Der Rektor der Donau-Universität Krems, Friedrich Faulhammer, legte zwei weitere Gesichtspunkte dar, weshalb das Lehr- und Forschungsprogramm netPOL für Krems bedeutend ist: netPOL, so Faulhammer, habe einen Beteiligungsschwerpunkt von Universitäten im Donauraum, der für die Donau-Universität Krems eine zentrale Rolle spiele. „Fast alle Partner des netPOL-Programms sind in der Donau-Rektoren-Konferenz vertreten, sind also Teile der Länder des Donauraums.“

Zweitens entspreche netPOL dem Interesse der Donau-Universität Krems an einer „Stärkung der sozialwissenschaftlichen Forschungskompetenz“ im eigenen Haus. Die Donau-Universität Krems gehe überhaupt „seit 2004 konsequent den Weg zu einer Stärkung der Forschungskompetenz und Betonung der forschungsgeleiteten Lehre“, unterstrich er. „Das netPOL-Programm mit seinem Doktorratsprojekt ist dazu ein ganz wichtiger Beitrag.“

LH Pröll: Promotionsrecht der Donau-Universität ist „Riesenschritt nach vorne“

Interessant und aufschlussreich waren auch die weiteren Ausführungen von Landeshauptmann Erwin Pröll. Auch er hob die Bedeutung des neuen Promotionsrechts der Donau-Universität Krems klar hervor. „Niederösterreich hat 2014“, sagte er, „zum Jahr der Wissenschaft ausgerufen.“ Mit dem Promotionsrecht der Donau-Universität sei 2014 nun „ein ganz wesentlicher Meilenstein erreicht. Das ist ein Riesenschritt nach vorne.“

Eigene Forschungskompetenz in Niederösterreich

In Hinsicht auf netPOL betonte er dreierlei: netPOL stärke Niederösterreichs eigene Forschungskompetenz, worauf Niederösterreichs Wissenschaftspolitik mit dem Ausbau eigener Wissenschaftsstrukturen in NÖ seit vielen Jahren ziele. Dies sei auch darum wichtig, die Politik durch wissenschaftliche Expertisen zu unterstützen.

Internationalisierung Niederösterreichs

Zweitens setze die NÖ-Landesregierung auf eine Strategie der Inter­na­tio­nalisierung Niederösterreichs, um seine Standortqualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Da netPOL internationalen wissen­schaft­lichen Austausch betreibe, trage es sehr positiv zu dieser Internationalisierung bei. „Es ist für Niederösterreich Chance und Aufgabe, sich international zu vernetzen“, so LH Pröll. Er erinnerte an den Berliner Mauerfall vor 25 Jahren und den Fall des Eisernen Vorhangs, der Niederösterreich in eine neue geopolitische Zentrallage gebracht habe. „Wir möchten Niederösterreich als eine inter­nationale Drehscheibe etablieren.“

Wissenschaft stützt Politik und politische Entscheidungen

Drittens, so der Landeshauptmann, „leiste netPOL einen wesentlichen gesellschaftlichen Beitrag, der am Weg in die Zukunft wahrscheinlich immer wichtiger“ werde. Bestimmte gesellschaftliche Phänomene erforderten, dass wir uns mit ihnen verstärkt auseinandersetzen. Und zwar die „zunehmende Politik-Verdrossenheit“, die „wirtschaftlichen Ängste“ vieler Menschen und die „gesellschaftlichen Konflikte und Spannungsfelder“ unserer Zeit, die auch Niederösterreich zunehmend tangierten. Die wissenschaftlichen Forschungen von netPOL würden in diesen Bereichen der Politik wichtige Erkenntnisse an die Hand geben.

*****

Artikel: Andreas Wagner

In den Jahren 2010/2011 wurde netPOL vom Land NÖ initiiert. Die NÖ Forschungs- und Bildungsges. m.b.H. (NFB) ist, für das Land NÖ, beim netPOL-Projekt federführend; eingebunden sind, außer den genannten Universitäten, auf Seiten Österreichs außerdem u.a. das Land Steiermark, das ISA (Institut für Strategieanalysen) und der OeAD (Österr. Austauschdienst).

*****

Andreas Wagner / © magzin.at

Artikel-Download:
Sie können diesen Artikel als druckschönes ePaper kostenlos downloaden. Dazu bitte den folgenden Link anklicken.

weitere Infos unter:
http://netpol.at / netPOL
www.donau-uni.ac.at / Donau-Universität Krems
http://noe.gv.at / Land NÖ

Foto: © NÖ Landespressedienst / Reinberger
artikelende