Ein Luchsmännchen wurde gestern im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert. Es heißt „Juro“. Dort soll es nun auf das Luchsweibchen „Freia“ treffen, um, so wird erhofft, für Nachwuchs zu sorgen. Freia war im Mai dort freigelassen worden. „Die Nationalpark Kalkalpen Region spielt bei der Rückkehr des Luchses im Alpenraum eine Schlüsselrolle“, erklärte der Direktor des Nationalparks, Erich Mayrhofer.
Die neuen Luchse sind Schweizer
Den beiden Auswilderungen – den ersten seit 30 Jahren in Österreich – ist eine jahrlange Vorbereitung durch den Arbeitskreis LUKA (Luchs Oberösterreichische Kalkalpen) vorausgegangen. Die beiden Luchse stammen aus der Schweiz, wo sie in Wildnis gefangen wurden.
Das Pilotprojekt soll die natürliche Wiederansiedlung der scheuen Wildkatzen in Österreich unterstützen, da sie hier ursprünglich beheimatet waren und dann, wie in fast ganz Europa, ausgerottet wurden.
Luchs-Nachwuchs bisher nur im Mühlviertel
1996 wanderte erstmals – nach 150 Jahren – wieder ein Luchs in die Kalkalpen ein. Aber nur ganz wenige Exemplare sind bislang in Österreich gesichtet worden. Und nur im Mühlviertel konnte bislang ein Luchs-Nachwuchs festgestellt werden.
Der Luchs ist ein dämmerungs- und nachaktiver Einzelgänger, der für den Menschen ungefährlich ist. Österreich ist durch internationale Verpflichtungen zum Wiederaufbau und Bestandsschutz gefährdeter Tierarten – wie des Luchses – angehalten.
Am Arbeitskreis LUKA beteiligt sind die Veterinärmedizinische Uni Wien, die Österreichischen Bundesforste, der OÖ Landesjagdverband, der Nationalpark Kalkalpen, der Naturschutzbund und der WWF.
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