Weltweit schreitet die Verstädterung voran. Inzwischen lebt schon, erstmals in der Menschheitsgeschichte, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. In 20 Jahren werden es 60 Prozent sein, der größte Teil davon in Megacities.
Verstädterung schwächt das Land
Diese Problematik diskutierte letzte Woche eine Konferenz der Europäischen Arge Landentwicklung und Dorferneuerung im bayrischen Freising. Unter dem Titel: „Stadt braucht Land braucht Stadt“. Denn auch in Europa schreitet die Verstädterung voran. Und damit die weitere Entvölkerung und Schwächung der ländlichen Regionen.
Bei dieser Entwicklung könne es „mittelfristig nur Verlierer geben, denn Stadt und Land sind voneinander abhängig und für einander unverzichtbar“, äußerte sich dazu in Freising NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll, Vorsitzender der Europäischen Arge Landentwicklung und Dorferneuerung.
Politik ist gefordert – das Land erfüllt wichtige Funktionen
Es müsse eine Gleichwertigkeit und Kooperation von Stadt und Land „auf Augenhöhe“ herbeigeführt werden. Nur so könne der ländliche Raum gesichert werden und damit auch in Zukunft seine wichtigen Funktionen für die Städte erfüllen – als Energie- und Nahrungsmittelproduzent, Naherholungs- und Ausgleichsraum.
Die Politik sei gefordert, rasch und entschieden zu handeln, sagte Pröll. Allem voran die Raumordnungs-, Verkehrs- und Regionalpolitik.
Hemmungsloser Landverbrauch, massive Verkehrsprobleme
Weder die gegenwärtig massive Abwanderung aus peripheren ländlichen Regionen noch die rapide Verstädterung – mit „hemmungslosem Landverbrauch, massiver Zunahme des Individualverkehrs, einem dramatischen Verlust von Erholungsraum und eklatanten Identifikationsproblemen“ – seien zukunftsfähig, so Landeshauptmann Pröll.
Foto: zVg Europäische Arge Landentwicklung und Dorferneuerung