Der Islam besteht, wie das Christentum, aus mehreren Konfessionen (Glaubensrichtungen). Die allergrößte Konfession ist die der Sunniten, die zweitgrößte die der Schiiten. Die Akademie der Religionen der Donau-Universität Krems beleuchtet von 20. bis 21. September in Wien die Besonderheiten der Schia („Schi’a“), des schiitischen Islam, dem weltweit rund 15 bis 20 Prozent aller Muslime angehören.
Schiiten und Sunniten – der große Konflikt der Muslime
Zu den muslimischen Ländern des „Schiitischen Halbmonds“ zählen der Iran, Irak, Aserbeidschan, der Libanon und Bahrain. Zum Teil auch der Jemen. Die Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten, die sich wiederum beide in mehrere Glaubensgruppen verzweigen, prägen in starkem Maße die islamische Welt – wie bei uns dereinst jahrhundertelang die tiefe Feindseligkeit zwischen Katholiken und Protestanten. Etwa im mehrheitlich sunnitischen Syrien, das seit 2011 vom Bürgerkrieg zerrissen wird, dominieren die schiitischen Alawiten die Baaht-Partei von Baschar-al-Assad. Die Islamische Revolution im Jahr 1979 im schiitischen Iran, angeführt von Ayatollah Chomeini, und die Etablierung der Islamischen Republik Iran veränderte einschneidend die Weltpolitik.
Seminar der Akademie der Religionen – Innensicht und Außensicht auf die Schia
Bei der „8. Akademie der Religionen“ erklären und erörtern ausgewiesene Experten die Charakteristika des schiitischen Islam und die politisch-religiösen Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten in der muslimischen Welt, die für die internationale Politik von größter Tragweite sind. Wie immer verknüpft die Akademie der Religionen die wissenschaftliche Außenperspektive mit den religiösen Innenperspektiven, der Sicht auf die Schia „von Innen“ durch die Schiiten selbst. Seit März 2013 sind die Schiiten in Österreich als Religionsgemeinschaft staatlich anerkannt.
8. Seminar der „Akademie der Religionen“
der Donau-Universität Krems
Der schiitische Islam
20.-21. September 2013, Wien
in der Österreichischen Orientgesellschaft Hammer-Purgstall, 1010 Wien, Dominikanerbastei 6/6
Programm:
Freitag, 20. September 2013
15:45
Vorstellung der Tätigkeit der Orientgesellschaft
Dr. Siegfried Haas, Generalsekretär der Österreichischen Orientgesellschaft Hammer-Purgstall
16.00 bis 17:30
Einführung in die Schi’a
Univ.-Prof. Em. Dr. Bert Fragner, Präsident der Österreichischen Orientgesellschaft Hammer-Purgstall
17:45 bis 19:00
Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten als Faktoren der internationalen Politik heute
Dr. Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin „DER STANDARD“, Lehrbeauftragte an der Universität Wien
und der Diplomatischen Akademie Wien für moderne Geschichte und Politik des Nahen Ostens
Samstag, 21. September 2013
09:00 bis 10:15
Der schiitische Islam
Zentrale Charakteristika – eine Innenperspektive
Prof. Dr. Hamid Kasiri, ehem. Dozent an der Universität in Ghom (Iran), Senior Fellow an der Katholisch-Theologischen
Fakultät, Universität Wien
10:30 bis 11:30
Zur gegenwärtigen Situation der Menschenrechte in der Islamischen Republik Iran
Dr. Walter Posch, Iranist, Islamwissenschaftler, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
11:45 bis 12:30
Podiumsdiskussion: Zur gegenwärtigen Situation der Menschenrechte in der Islamischen Republik Iran
Dr. Gudrun Harrer, Prof. Dr. Hamid Kasiri und Dr. Walter Posch
Moderation: Dr. Ernst Fürlinger, Zentrum Religion und Globalisierung
14:30 bis 15:30
Führung durch das Islamische Zentrum Imam Ali
Gespräch mit dem geistlichen Leiter Mahmood Montazeri Mogadamm
Ort: Islamischem Zentrum Imam Ali (IZIA), Mollardgasse 50, 1060 Wien
Ende ca. 16:00
Anmeldung und weitere Infos zum Seminar und zur „Akademie der Religionen“ beim:
Zentrum für Religion und Globalisierung
Department für Migration und Globalisierung
Donau-Univiersität Krems
unter: www.donau-uni.ac.at