Die Wachaubahn wird modernisiert. 25 Mio. Euro wird das Land NÖ investieren – ab heuer und in den Folgejahren. Karl Wilfing, seit April neuer NÖ-Landesrat für Verkehr, präsentierte heute in St. Pölten die neuen Pläne.
Touristische Nutzung als alleiniger Schwerpunkt
Der Schwerpunkt der „neuen Wachaubahn“ liegt ganz auf der touristischen Nutzung. Man werde eine „weitere Perle für die Tourismusdestination Wachau“ schaffen, erklärte Wilfing.
Begonnen wird schon heuer. Ein erster Geleisabschitt zwischen Dürnstein und Weißenkirchen wird noch dieses Jahr saniert. Danach werden andere Trassen- und Geleisabschnitte ertüchtigt. Vorgesehen ist außerdem die Anschaffung neuer Waggons und eines neuen Ticketsystems. Die Bahnhöfe sollen attraktiver, Weichen automatisiert und eine Bahn-Werkstatt in Etsdorf errichtet werden. Auch der Felssturz in Dürnstein „ist ein Thema“.
Fahrplanverdichtung ab Juli 2012 – bis Emmersdorf
Ab Juli 2012 soll es zur Fahrplanverdichtung kommen. Und die Züge bis Emmersdorf – also über Spitz hinaus bis ans westliche Ende der Wachaustrecke – geführt werden. Tägliche Fahrten sind aber nur für die Hauptsaison geplant. Ebenso eine Erlebnisfahrt mit Catering einmal pro Woche.
In der Nebensaison wird der Bahnverkehr auf das Wochenende beschränkt. Wie oft täglich die Züge in der Hauptsaison (Taktung) eingesetzt werden, stehe noch nicht fest, sagte Pressesprecher Florian Liehr im Gespräch mit magzin.at.
Wiesel-Logo für die Bahn
Eine weitere Neuheit ist, dass die Wachaubahn das Wiesellogo erhält. Allerdings nicht in Silber, wie bei den Wiesel-Bussen, sondern eines in Gold. Dazu die Aufschrift: „best of Wachau – Kunst und Wein“.
Der Hintergrund ist, dass die Wachaubahn im Eigentum des Landes NÖ steht und nicht mehr von den ÖBB, sondern von der NÖ Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) betrieben wird. Zur NÖVOG gehören auch die Wiesel-Busse.
Enge Kooperation mit den Wachau-Gemeinden
Landesrat Wilfing ist zuversichtlich, dass die Fahrgastzahlen wieder deutlich steigen werden. Das neue Konzept für die Wachaubahn setzt auf enge Zusammenarbeit mit den Wachau-Gemeinden. Mit dem Bahnangebot soll die Wachau als touristische Attraktion – im ganzen Kontext des Weltkulturerbes – zusätzlich gestärkt werden.
Ob auch die weitere Strecke der Donauuferbahn – westlich von Emmersdorf bis an die Grenze zu Oberösterreich – revitalisiert werden könnte, wollte LR Wilfing nicht gänzlich ausschließen. Eindeutige Priorität habe zur Zeit aber die Wachaubahn aufgrund ihrer Bedeutung für den Wachau-Tourismus.