Das Kino im Kesselhaus zeigt nächste Woche am 29. Februar den sehenswerten österreichischen Doku-Kinofilm über das Weinviertel „Heil Hitler – Die Russen kommen“. Er erzählt die angstvollen, traumatischen Erlebnisse der Kriegszeit und des Kriegsendes aus Sicht der Bevölkerung im Weinviertel – Geschichte „von unten” zwischen Hakenkreuz und Sowjetstern.
Eine „ungeahnte Gewaltdimension“
Mit der Handkamera folgt der Film von Regisseur Simon Wieland den Zeitzeugen, die berichten – und öffnet die Sicht auf „eine ungeahnte Gewaltdimension – die immer noch spürbar ist“.
Hautnah erlebten sie das Kriegsgeschehen, das nicht nur materielle Schäden, sondern Tod, physische und tiefe psychische Verletzungen brachte. „Diese Wunden sind nie verheilt und bis heute unterschwellig präsent“, heißt es in der Filmbeschreibung.
Radio Ö1 lobte: „unerhört intensiver Film“
Radio Ö1 lobte den 2011 fertig gestellten Doku-Film als „stillen und unerhört intensiven Film“. „Mich hat interessiert, wie die Menschen ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten konnten, und wie sie heute damit umgehen“, erklärte Regisseur Wieland, der auch die Kamera führte, seinen Zugang.
Der Film will als Katalysator wirken, über die verdrängten Erinnerungen wieder zu sprechen, „die Verkrustungen des Schweigens aufzubrechen, und nun im Gespräch mit den jüngeren Generationen wieder aufzuarbeiten“.
Kinostart jetzt nach „Roadtour im Weinviertel”
Seit Ende Jänner ist der Film österreichweit in den Kinos. Zuvor wurde er bereits im Weinviertel in einer „Road-Tour“ präsentiert. Andreas Kuba und Robert Weichinger unterstützen als Ko-Regisseure; Gerhard Jagschitz als wissenschaftlicher Berater. Gefördert wurde der Film u.a. von ORF und Land NÖ.
Vorführung Kino Kesselhaus Krems
mit anschl. Diskussion mit den Filmemachern
Datum: Mittwoch, 29. Februar 2012
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Kino im Kesselhaus,
3500 Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30
(Campus Donau-Universität Krems)
weitere Infos unter:
www.kinoimkesselhaus.at
beide Fotos: Filmbilder © Thimfilm