Die Donau-Universität Krems soll einen Lehrstuhl für den Schutz des Weltkulturerbes erhalten, einen „Blue-Shield“-Lehrstuhl. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde vor zwei Wochen in Krems unterzeichnet – von Karl Habsburg-Lothringen (als Präsident der Association of National Committees of the Blue Shield), Ursula Stenzel (Blue Shield Austria) und dem Rektor der Donau-Universität Krems, Univ.-Prof. Jürgen Willer.
Schutz des Weltkulturerbes: Bündelung der Kompetenzen in Krems an der Donau-Universität
Der geplante neue „Blue-Shield“-Lehrstuhl soll den interdisziplinären Forschungschwerpunkt Schutz des Weltkulturerbes im Kriegsfall und bei Naturkatastrophen haben. Und es soll fachspezifische postgraduale Studiengänge zum Thema in Krems geben.
Bisher fehlt eine wissenschaftliche Bündelung der verschiedensten Kompetenzen zum Kulturerbeschutz mit universitärer Verankerung, die der neue Lehrstuhl nun erstmals bieten soll. „Aus der Vielzahl der Stimmen kann damit ein Chor entstehen. Nur so kann man das wichtige Anliegen weiter vorantreiben“, sagte Friedrich Schipper, der Generalsekretär von Blue Shield in Österreich.
UNESCO ist Partner der Blue-Shield-Organisationen
An der Zeichnungszeremonie in Krems nahm als Vertreter der UNESCO Jan Hladik teil, der Leiter der „Cultural Heritage Protection Treaties Section“ der UNESCO in Paris. Diese arbeitet eng mit dem 1996 gegründeten International Blue Shield Committee (IBSC) zusammen, das der UNESCO angegliedert ist.
Weitere Ehrengäste waren Botschafter Martin Eichtinger in Vertretung von Vizekanzler und Außenminister Martin Spindelegger sowie der Militärkommandant von NÖ, Brigadier Rudolf Striedinger, und Joachim Rössl, Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht der Landesregierung NÖ.
Haager Konvention – „Blue Shield“ kennzeichnet Baukulturdenkmäler
Der Name „Blue Shield“ leitet sich von den blauen-weißen Schildern her, die an Baukulturdenkmälern angebracht sind, die besonders schützenswert sind. Eingeführt wurden sie durch die Haager Konvention von 1954, um Baukulturdenkmäler vor Zerstörung in bewaffneten Konflikten zu schützen.