EU-Kommission will Agrarbudget tatsächlich kürzen

Berlakovich-Ciolos
Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich will eine Streichung beim EU-Agrarbudget nicht hinnehmen - im Bild mit (li) EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos (Foto: © Hopi-Media / Bernhard J. Holzner)

Gestern hat die EU-Kommission konkrete Planzahlen für das EU-Agrarbudget 2014-2020 vorgelegt. Sie will die Finanzmittel für den Agrarbereich und die ländliche Entwicklung um nominell ingesamt 26,5 Mrd. Euro kürzen. Das wäre ein Minus von 6,5 Prozent gegenüber dem Agrarbudget 2007-2013.

Berlakovich: „Kürzungspolitik ist verantwortungslos“

„Es kann nicht sein, dass ein Zukunftssektor wie die Landwirtschaft als einziger europäischer Bereich Budgetkürzungen hinnehmen soll“, kritisiert Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich. Er sieht darin eine „verantwortungslose Kürzungspolitik“.

Betroffen sind im Finanzrahmenplan beide Säulen des Agrarbudgets – die Direktzahlungen, die um 19 Mrd. Euro gekürzt, und die Mittel für die Ländliche Entwicklung, die um nominell 4,5 Mrd. Euro verringert werden sollen.

Schaden für die gesamte Volkswirtschaft

„Von den Geldern hängt die Existenz wertvoller bäuerlicher Familienbetriebe ab“, macht Berlakovich deutlich. Daran seien Folgeeinkünfte zahlreicher weiterer Wirtschaftssektoren gekoppelt. Außerdem trage eine ausreichende Finanzierung der Landwirtschaft wesentlich zu Lebensmittelqualität, Klimaschutz und Erhaltung der Biodiversität bei. „Kürzungen des Agrarbudgets schädigen die gesamte Volkswirtschaft und müssen daher verhindert werden“, so Berlakovich.