EU-Parlament beschließt Verbot der Meeresüberfischung ab 2015. – Ein „Paukenschlag“ für den Meeresschutz laut Greenpeace und WWF.

EU-Parlament will Meeresüberfischung EU-weit ab 2015 verbieten.

Europas Meeresfischbestände sollen sich erholen können und ab 2015 gegen Überfischung geschützt werden. Das hat das EU-Parlament heute mit großer Mehrheit beschlossen. WWF und Greenpeace sehen dies als „Paukenschlag“. Und als großen „historischen Erfolg“ für den Meeresschutz und eine ökologisch nachhaltige Fischerei in Europa.

Fischbestände sollen sich wieder erholen können

Der Beschluss bedeutet eine klare Kurskorrektur der bisherigen Fischereipolitik der EU und der EU-Staaten, so Greenpeace und WWF. Die Überfischung soll verboten werden – durch eine entsprechende Einschränkung der Fangquoten EU-weit ab dem Jahr 2015. Bis 2020 würden sich so die Fischbestände wieder erholen können.

Die europäische Meeresfischerei müsse sich ab 2015, so das EU-Parlament, am „höchstmöglichen Dauerertrag“ (MSY) als regulativem Grundsatz ausrichten. Auch der sog. „Rückwurf“ des Beifangs soll schrittweise verboten werden.

80 Prozent der Europäer für nachhaltige Meeresfischerei

„Das ist ein großer Erfolg im Kampf gegen die Überfischung der Meere und ein außerordentlich wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen EU-Fischerei“, so Greenpeace-Meeresbiologin Antja Helms. Die Entscheidung richte sich gegen die industrielle Großfischerei, stärke hingegen die kleine Fischerei.

„Die heutige Entscheidung ist ein historischer Etappensieg. Das EU-Parlament stemmt sich gegen den jahrzehntelangen Kollaps-Kurs der Fischereiminister“, äußerte sich WWF-Fischereiexperte Axel Hein. Derzeit gelten zwei Drittel der europäischen Meeresfischbestände als überfischt. Und laut einer WWF-Umfrage wollen 80 Prozent der europäischen Bürger eine ökologisch nachhaltige Fischerei.

Mit dem Beschluss des EU-Parlaments ist eine endgültige Entscheidung aber noch nicht gefallen. Als nächstes muss nun der EU-Ministerrat Stellung beziehen.

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