Europa fischt immer mehr vor Afrika und Asien – Umweltberatung Wien appelliert, Fischkonsum einzuschränken

Fischabhängigkeitstag Österreichs - 15. Jänner 2012
Am 15. Jänner schon hatte Österreich rechnerisch seinen diesjährigen „Fischabhängigkeitstag”.

Schon vor einer Woche, am 15. Jänner, hatte Österreich seinen diesjährigen „Fischabhängigkeitstag“. Seither fischen wir „auf Pump“. Rein rechnerisch werden seither und bis Jahresende in Österreich nur noch importierte Fische verzehrt. Somit tragen auch Österreichs Konsumenten nicht unerheblich zur Überfischung der Weltmeere bei, teilt die Umweltberatung Wien mit.

Europa fischt immer mehr vor Afrika und Asien

Für die EU fällt der „Fischabhängigkeitstag“ heuer auf den 2. Juli. Jährlich liegt dieses Datum seit dem Jahr 2000 immer früher. Das heißt, dass für Europas Küchen immer mehr Fische in außereuropäischen Gewässern gefangen werden.

„Jeder zweite in Europa konsumierte Fisch stammt mittlerweile von außerhalb der EU, hauptsächlich aus Afrika und Asien“, sagt Gabriele Wittner, die Ernährungsexpertin der „Umweltberatung“ Wien.

Überfischung entzieht überseeischen Fischern die Lebensgrundlage

„So suchen europäische, hoch ausgerüstete Fangflotten weltweit nach den letzten großen Fischbeständen und beuten dabei ganze Meeresregionen aus, zum Beispiel Madagaskar oder die Seychellen.“ Auf diese Weise trage Europa nicht nur zur Überfischung der Weltmeere bei, sondern werde auch den Fischern dieser überseeischen Regionen die Lebensgrundlage zerstört.

Fisch ist ersetzbar – Konsum muss eingeschränkt werden

Auf Meeresfisch sollte daher nach Möglichkeit verzichtet werden, empfiehlt Wittner. Nur noch so lasse sich die fortschreitende Überfischung verhindern. Die gesundheitlich wertvollen Omega-3-Fettsäuren der Fische seien auch in anderen Nahrungsmitteln in ausreichendem Maß enthalten – besonders in Lein- und Rapsöl, Walnüssen, Mohn, Soja und grünem Gemüse wie Kohl, Spinat und Kohlsprossen.

Wer aber unbedingt Fisch haben will, sollte „auf das wachsende Angebot von nachhaltig gezüchteten oder gefangenen Fischen“ zugreifen, sagt Wittner – auf österreichischen Bio-Fisch, Alpenlachs oder heimischen Fisch aus Wildfang. Bei Meeresfischen sollte wenigstens darauf geachtet werden, dass sie das MSC-Gütesiegel tragen.

Ein kostenloses Infoblatt der Umweltberatung – „Fisch nachhaltig aufgetischt“ – gibt weitere Hinweise. Es kann per Post bezogen oder im Internet heruntergeladen werden.

weitere Infos und das Infoblatt zum Download unter:
www.umweltberatung.at

Foto: ©  Elisabeth Tangl, „Die Umweltberatung“ Wien