Die EU-Staaten in Osteuropa sind für die Exportwirtschaft Niederösterreichs von großer Bedeutung. Bald ein Viertel ihrer Ausfuhren (22 %) wickeln niederösterreichische Unternehmen heute auf den CEE-Märkten ab. CEE – das steht für „Central Eastern Europe“ und meint die EU-Länder Tschechien, Ungarn, Slowakei, Polen, Rumänien und Bulgarien. Rund 1,25 Prozentpunkte des NÖ-Wirtschaftswachstums gehen auf Geschäfte mit ihnen zurück. Die EU-Erweiterung hat in dieser Hinsicht viel gebracht.
Exportoffensive Russland: Geschäfte verdoppeln – 2.000 Arbeitsplätze sichern
Das Land NÖ will nun auch die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland ausbauen. Als Start der „Exportoffensive“ besuchte vorige Woche eine NÖ-Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Landesrätin Petra Bohuslav die russische Hauptstadt Moskau. „Ziel ist es, das Exportvolumen nach Russland auf 520 Millionen Euro zu verdoppeln und somit rund 2.000 Arbeitsplätze in Niederösterreich abzusichern“, sagte Petra Bohuslav.
Auf der Tagesordnung standen Treffen mit hohen Vertretern der Moskauer Stadtregierung. Vereinbart wurde ein laufender Informationsaustausch zwischen Moskau und NÖ-Landesregierung. U.a. sollen heimische Unternehmen verstärkt zu Bauprojekte-Ausschreibungen in der Moskauer Großregion eingeladen werden.
Green Technologies aus NÖ – großer Zukunftsmarkt Russland
Besucht wurde außerdem der Business Dialog „Green Energy & Green Building“ in Moskau. Dabei ging es um wirtschaftliche Kooperationen im Umweltbereich, wo nach Ansicht vieler Experten ein großes Exportpotenzial für die NÖ-Wirtschaft besteht.
Denn auch Russland will bis 2020 seinen Energieverbrauch um 40 Prozent senken (gegenüber dem Jahr 2007). Dafür plant es Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Euro. „Das zeigt, dass Energie- und Umwelttechnologien zum Motor der wirtschaftlichen Entwicklung werden“, so Bohsulav. „Das eröffnet zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten.“
Klimaschutzziele als Treiber wirtschaftlicher Innovationen
Die Chancen in diesem Bereich liegen hoch, weil NÖ sich als Innovationsregion und als Technologie- und Wissensstandort für Green Technologies einen Namen gemacht hat. Angetrieben durch das Ziel der NÖ-Landesregierung, bis 2020 den heimischen Energiebedarf zu 50 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu decken. Das Klimaschutzziel schafft somit technische und wirtschaftliche Innovationen und neue Arbeitsplätze in NÖ.
Gute Erfolgsaussichten am russischen Markt sieht man – neben den Umwelt- und Energietechnologien – auch für Maschinen- und Anlagenbauer, Fahrzeugtechnik sowie im Baubereich, bei Lebensmittelzubereitung und Möbeln, betonte der Direktor der WKNÖ, Franz Wiedersich.
In der Delegation von LR Petra Bohuslav waren Spitzenvertreter der Wirtschaftskammer NÖ und der Industriellenvereingung NÖ. Außerdem zahlreiche Unternehmen: u.a. Ardex, Voith Hydro, Hydro Ingenieure, Biogest und Kaba.
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