Beim Bio-Diesel liegt Österreich vorne – bei der Bio-Beimischquote im Vergleich mit westlichen EU-Staaten. Was auf den ersten Blick umweltfreundlich erscheint, sei dies in Wahrheit nicht, kritisiert Greenpeace. Die Agrarproduktion für den Bio-Diesel erzeuge in anderen Weltregionen zusätzliche Agrarproduktionen, die das Klima schädigen. Die Gesamtbilanz für das Klima sei negativ.
Österreich bei Bio-Diesel vorne
Greenpeace hat in neun westlichen EU-Staaten die Bio-Beimischquote beim Diesel nachgeprüft. Österreich hat den höchsten Bio-Diesel-Anteil mit 6,7 %, gefolgt von Frankreich mit 6,1 %, Italien mit 5,8 % und Deutschland mit 5,5 %.
Neben Altspeiseöl werden in Österreich überwiegend Raps und Soja als Rohstoffe für Biodiesel verwendet. Letztere werden vor allem aus Osteuropa gekauft, so Greenpeace.
Urwald für Bio-Diesel – der ILUC-Faktor
Die indirekte Auswirkung sei das eigentliche Problem für den Klimaschutz, argumentiert Greenpeace. Die Agrarflächen für Österreichs Biodiesel-Rohstoffe würden anderswo auf der Welt kompensiert. „Niemand will, dass Urwald gerodet wird, nur um hierzulande Biodiesel tanken zu können“, sagt Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof.
Greenpeace: Beimischquote senken
Man spricht in diesem Fall von der „indirekten Landnutzungsänderung“ (ILUC – Indirect Land Use Change), erklärt Greenpeace. Werde diese in Betracht gezogen, erweise sich die Biosprit-Politik aufs Ganze gesehen als klimaschädlich. „Österreich muss sich von der bisherigen Biospritpolitik verabschieden und die Beimischquoten nach unten revidieren“, fordert Greenpeace. Stattdessen sollte der Energieverbrauch im Verkehr verringert werden, zum Beispiel durch sparsamere Autos.
Die Studie von Greenpeace ist im Internet erhältlich unter:
Greenpeace-Studie Biodiesel – engl. (pdf)