Greenpeace gegen Insellösungen bei Gentechnik in der EU

In der EU steht eine Neuregelung für die Gentechnik bevor. SPÖ, ÖVP und Grüne setzen sich zur Zeit für eine Einzelstaatslösung ein. Jedes EU-Land soll selbst über den Einsatz von Gentechnik im eigenen Land entscheiden können.

Eine EU-weit einheitliche Regelung sei unverzichtbar, betonte gestern Greenpeace. Bei einer Einzelstaatslösung würden manche EU-Länder Gentechnik verstärkt zum Einsatz bringen. Gentechnische Verunreinigungen wären dann auch in Österreich unvermeidlich, sei es durch Pollenflug, Bienen oder Beimischung im Handel. „Gentechnik macht an Landesgrenzen nicht halt“, so Greenpeace.

Unabhängigkeit der EU-Lebensmittelbehörde sei fraglich

Ein besonderes Problem sieht Greenpeace bei der EU-Lebensmittelbehörde (EFSA). Es fehle ihr, so die Umweltschützer, an Unabhängigkeit gegenüber der Gentechnik-Industrie. Die EFSA ist zuständig für die Risikobewertung von Gentechnik-Zulassungen in der EU. Die Präsidentin der EFSA, so Greenpeace, sei aber zugleich Vorstandsmitglied in „einer der größten Gentechnik-Lobbyorganisationen“. „Nur wenn die EFSA reformiert wird, kann Österreich auf Dauer frei von Gentechnik bleiben“, erklärte dazu gestern Philipp Strohm, der Gentechnik-Sprecher von Greenpeace.