Große Adolf Frohner-Ausstellung im Essl Museum: ‚Adolf Frohner (1934-2007). Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt | 5.9.2014 – 11.1.2015

Adolf Frohner, Die Kreuzigung, 1977, Graphit, geriebene Erde, Papiercollage und Tempera auf Leinwand, 199,5 x 300,5 cm, Foto: Mischa Nawrata, Wien, © Sammlung Essl Privatstiftung, Klosterneuburg / Wien
Adolf Frohner, Die Kreuzigung, 1977 (Foto: Mischa Nawrata, Wien, © Sammlung Essl Privatstiftung, Klosterneuburg / Wien)
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Adolf Frohner – Fünf Jahrzehnte künstlerischen Schaffens

Anlässlich des 80. Geburtstags Adolf Frohners zeigt das Essl Museum in Klosterneuburg eine große Restrospektive seines Werks: Adolf Frohner – Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt. Die Ausstellung ist bis 15. Jänner 2015 zu sehen.
von Astrid Hofstätter |

Die große Personale des Essl Museums bietet einen umfassenden Einblick in Frohners vielschichtiges Lebenswerk. Sie spannt den Bogen von seiner künstlerischen Wegfindung in den späten 50er Jahren und dem aktionistischen Frühwerk der frühen 60er über abstrakte und serielle Grafiken hin zu den Frauendarstellungen. Sie führt zu den erzählerischen Monumentalbildern der 70er und 80er Jahre sowie zu den zentralen Gemälden der 90er, stets begleitet von Frohners experimentellen Materialplastiken und Objektarbeiten.

Adolf Frohner, Raupenfresser und Schmetterlingsscheißer, 1993 (Foto: Mischa Nawrata, Wien, © Sammlung Essl Privatstiftung, Klosterneuburg / Wien)
Adolf Frohner, Raupenfresser und Schmetterlingsscheißer, 1993 (Foto: Mischa Nawrata, Wien, © Sammlung Essl Privatstiftung, Klosterneuburg / Wien)
Der Wiener Aktionismus als Initialzündung

Frohners Anfänge im Wiener Aktionismus waren die Initialzündung für sein weiteres facettenreiches Werk: Die Suche nach neuen Gestaltungs­möglich­keiten, eine starke Körper­lich­keit, die Kombination und Aus­weitung der Medien, die Arbeit mit gefun­denem Material wie Schrott und Gerümpel sowie der grenz­über­schrei­tende radikale Gestus bestimmten seither maßgeblich sein Schaffen.

In der Auseinandersetzung mit den Geschlechter­rollen und in der Abbildung der Frau – einerseits als ewige Versuchung des Mannes, andererseits als Geknebelte und Geknechtete – entwarf er eine völlig eigenständige, radikale Bildsprache.

Porträt Adolf Frohner (© Gabriela Brandenstein)
Porträt Adolf Frohner (© Gabriela Brandenstein)
Lust an rohen Materialien und existientiellen Fragen

Das Kombinieren von verschiedenen („rohen“) Materialien in seiner plastischen Arbeit führte Frohner auch beim Tafelbild weiter, wo er Malerei, Grafik und Collage oftmals miteinander kombinierte.

Sein Schaffen war stets von einer kompromisslosen Haltung geprägt und von grundsätzlichen Fragen nach dem, was das Menschsein und die menschliche Existenz ausmacht. In seinem Spätwerk beschäftigte sich Frohner vor allem mit dem Motiv des Todes als zentraler Frage des Seins, mit Transzendenz und Verwandlung – und schuf auch das in seiner unverwechselbaren sinnlichen Handschrift.

Als Professor an der Hoch­schule für angewandte Kunst in Wien ver­mittelte Adolf Frohner seine künst­lerische Hal­tung und die Suche nach Aus­drucks­möglich­keiten an jüngere Genera­tionen weiter. Mit seiner Viel­seitig­keit und seinem kri­tischen Mensch- und Welt­bild avancierte Frohner zu einem der allerwichtigsten öster­reichischen Künstler nach 1945.

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Astrid Hofstätter / © magzin.at

 

Ausstellung im Essl Museum
Adolf Frohner (1934-2007) Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt
Zeit: 5. Sept. 2014 – 11. Jänner 2015

Ort: Essl Museum
3400 Klosterneuburg, An der Donau-Au 1

weitere Infos unter:
www.essl.museum

Fotonachweise: siehe oben, einzeln unter den Bildern
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