Gestern wurde im Palais Niederösterreich in Wien ein Memorandum unterzeichnet, das die Errichtung einer neuen Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems vorsieht. Die Eröffnung ist für Herbst 2013 geplant.
„Die Schwerpunkte der Privatuniversität werden die Bereiche Humanmedizin, Medizintechnik und Gesundheitsökonomie sein“, erklärte LH Erwin Pröll anlässlich der gestrigen Unterzeichnung. Krems biete mit der Donau-Universität und der Fachhochschule eine sehr gute Wissenschaftsinfrastruktur als Voraussetzung, so Pröll. Und die Landeskliniken ließen sich von hier aus gut einbinden.
Medizinische und Technische Universität Wien unter den Partnern
Partner der neuen Medizinuniversität, die das Memorandum mitunterzeichneten, sind die Medizinische Universität Wien, die Technische Universität Wien, die Donau-Universität Krems, die IMC Fachhochschule Krems und die NÖ Landesklinikenholding. „In rund eineinhalb Jahren werden wir den Akkreditierungsantrag für die Privat-Universität einbringen können“, kündigte der Landeshauptmann an.
Die neue Universität bringe einen „weiteren qualitativen Sprung in der Gesundheitsversorgung“ und ermögliche, den steigenden Bedarf an medizinischen Fachkräften abzudecken, erklärte er weiter. Außerdem erhalte Niederösterreich damit einen „zusätzlichen bildungs- und wissenschaftspolitischen Impuls“. In die Wissenschaftsachse Krems – Tulln – Klosterneuburg – Wiener Neustadt habe das Land bereits 300 Mio. Euro investiert. Weitere 400 Mio. Euro seien vorgesehen.
Inge Rinke erfreut – Sepp Leitner blickt auf St. Pölten
Die Kremser Bürgermeisterin Inge Rinke äußerte sich klarerweise sehr erfreut: „Der Campus Krems mit der Donau-Universität und der IMC Fachhochschule mit insgesamt mehr als 7000 Studierenden bietet ideale Rahmenbedingungen für die Wissenschaftseinrichtung“. Man habe gemeinsam mit der Landesregierung „intensiv am Aufbau einer optimalen Infrastruktur gearbeitet“.
Univ.-Prof. Jürgen Willer, der Rektor der Donau-Universität, wies darauf hin, dass bereits jetzt mehr als die Hälfte der Studierenden an der Donau-Universität im Bereich Medizin und Gesundheitswissenschaften inskribiert ist. „Die Zukunftsfragen der Medizin haben bei uns immer schon einen zentralen Stellenwert gehabt.“
Heinz Boyer, Geschäftsführer der IMC Fachhochschule Krems, wertete die Entscheidung als „ein gutes Miteinander von renommierten Universitäten und Fachhochschulen“.
„Prinzipiell“ begrüßte auch LH-Stellvertreter Sepp Leitner von der SPÖ die Entscheidung. Er betonte allerdings, dass es auch für St. Pölten „interessante Überlegungen für medizinische Ausbildungen“ des LKH St. Pölten in Kooperation mit universitären Einrichtungen gebe.