Krems hat die Wirtschaftskrise gut gemeistert. „Der aktuelle Trend zeigt eindeutig nach oben“, so Inge Rinke, die Bürgermeisterin von Krems, gestern bei einer Pressekonferenz. Es gehe wieder bergauf, bekräftigte auch der Wirtschaftsstadtrat von Krems, Erwin Krammer. „Ich glaube, dass Krems als Wirtschaftsstandort nun wieder weiter reüssieren wird“, meinte er zuversichtlich.
Mehr Industrie als in St. Pölten – im Verhältnis Einwohnerzahl
1762 Unternehmen gibt es zur Zeit in Krems. Darunter 26 Industriebetriebe, die Großteils auf internationalen Märkten agieren. „Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl sind wir ein größerer Industriestandort als St. Pölten“, hoben beide, Rinke und Krammer, hervor. Neben der Stahlverarbeitung spielt die chemische Industrie in Krems eine große Rolle.
Auf einem Wachstumsweg ist auch die Biotechnologie. Elf Unternehmen dieser Branche sind in Krems jetzt ansässig. Darunter – seit letztem Herbst – eine Entwicklungsabteilung des großen internationalen Medizinkonzerns Fresenius aus Deutschland.
Kaufkraft gestiegen, Hafenumschlag gestiegen
Der Donauhafen Krems verzeichnete 2010 ein Umsatzplus von 20 Prozent, berichtete Rinke. Ein klarer Indikator für den erneuten Wirtschaftsaufschwung in der Region. Ein weiterer ist der Zuwachs der Kaufkraft. Diese stieg 2010 um 5,3 Prozent, womit Krems niederösterreichweit an der Spitze lag.
Rinke: Halte nichts von falschen Sparprogrammen
Die Investitionstätigkeit der Stadt bezeichnete Rinke als „Zukunftssicherung“. Man habe bewusst in den Krisenjahren an zukunftsträchtigen Großprojekten festgehalten. Auch, um damit die regionale Wirtschaft zu stärken. „Ich halte nichts von Sparprogrammen, die notwendige Investitionen hinanhalten – denn das wäre Zukunftsvernichtung.“ Entscheidend seien aber der richtige Mitteleinsatz und ein „sehr besonnener Umgang mit den knappen Budgetmitteln“.
Krammer: Donau als Verkehrsweg – auch ökologisch sinnvoll
Die Politik könne die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern, betonte Wirtschaftsstadtrat Krammer. Besonderes Augenmerk gilt in Krems der so genannten „Trimodalität“: der durch Donau und Donauhafen möglichen Verknüpfung von Schifffahrt, Bahn und Straße beim Gütertransport. Sie kann für Betriebe ein erheblicher Standortvorteil sein.
Krems werde sich weiterhin sehr darum bemühen, „die Donau als Verkehrsweg zu forcieren“ – in Kooperation mit Bund und Land. „Ich glaube, das wäre ein richtiger, auch ökologischer Weg“, so Krammer. Man wolle auch den weiteren Ausbau des Schienen- und des Straßennetzes.
Neues Immo-Management und neue Website für Investoren
Präsentiert wurde bei der gestrigen Pressekonferenz auch ein neues Internetportal der Stadt Krems: wirtschaftsstandort.krems.at. Es bietet alle wichtigen Informationen im Überblick, die für Investoren und Betriebsansiedlungen in Krems nützlich sind. Entwickelt wurde die Website gemeinsam mit der Firma Hydro Ingenieure.
Anwesend bei der Pressekonferenz war auch Georg Wölfl, der seit April der Kremser Immobiliengesellschaft als neuer Geschäftsführer vorsteht. Zu seinen Aufgaben gehören die Liegenschaftsverwaltung für die Stadt sowie Anliegen rund um Betriebsansiedlungen.
aktuelle Investitionen der Stadt Krems:
– neues Schulzentrum – Eröffnung am 25. Mai
– Ausbau und Modernisierung der Kläranlage – 2011 bis 2013
– Hochwasserschutz – dritter Bauabschnitt ab Herbst
– Kindergärten – Neu- und Erweiterungsbau
– Haus Niederösterreich – Eröffnung am 15. Mai
– Ausbau Campus Fachhochschule Krems
– Modernisierung und Ausbau des Landesklinikums
– neue Bahnunterführung Landersdorf