Kultur- und Bildungsarbeit – wie macht man das? wie lässt sich das verbessern? Im September startet dazu ein Diplomlehrgang, der spannend ist und tiefer geht: „Gemeinwesenorientierte Bildungs- und Kulturarbeit“. Konzipiert von Anton Rohrmoser und der Arge Region Kultur, die in Österreich und dem Waldviertel schon viele innovative Projekte realisiert haben.
Teilnehmer stärken, Projektidee praktisch entwickeln
Drei Dinge fallen sofort ins Auge, blickt man ins Kursprogramm: Die Teilnehmer sollen gestärkt werden, eigene Talente besser einschätzen und nutzen lernen. Zweitens: Im Kurs wird eine Projektidee praktisch entwickelt. In zehn Modulen wird – in gemeinsamer Arbeit und unterstützt von erfahrenen Dozenten – alles durchgegangen, was man braucht.
Das ist: Wie plant man? Worauf ist in Gruppen und Teams zu achten? und bei der Kommunikation? Wie lassen sich Netzwerke aufbauen? Wie funktioniert das Marketing? Wie werden Zielgruppen erreicht? Wie ist das bei Kunst- und Kulturprojekten, in der Bildung, bei interkultureller Arbeit?
Aktivieren und ermutigen. Die „Gemeinwesenorientierung“
Drittens: Echte Qualität hat Kultur- oder Bildungsarbeit, wenn sie Menschen aktiv einbezieht. Wenn sie die eigene Aktivität und Kreativität der Teilnehmer in Gang setzt und zulässt. Das ist zentrales Anliegen der „Gemeinwesenorientierung“. Es geht um Aktivierung und Ermutigung der Projektteilnehmer – ausgehend von ihren eigenen Interessen und Bedürfnissen.
„Unter aktivierender Gemeinwesenarbeit verstehe ich“, sagt Anton Rohrmoser, „dass man zunächst zu den Leuten hingeht und herausfindet, was die wirklichen Anliegen der Betroffenen sind“. Das hat Rohrmoser einst als Entwicklungshelfer in Brasilien und von Paulo Freire gelernt. Und danach in vielen Bildungs- und Kulturprojekten in Österreich umgesetzt.
Das ermöglicht viele Erfahrungen und bereichert
Die „aktivierende Befragung“ ist daher ein Hauptbestandteil der „gemeinwesenorientierten Bildungs- und Kulturarbeit“. Durch Befragung werden anfangs die tatsächlichen Interessen und Bedürfnisse der Betroffenen geklärt. Und durch gemeinsame Diskussion vertieft. Dann erfolgt der gemeinsame Aufbau eines Kultur- und Bildungsprojekts in der Praxis. „Das habe ich in der Vergangenheit immer wieder erlebt, dass das unglaublich bereichernd ist und sehr viele Erfahrungen ermöglicht“, betont Anton Rohrmoser.
Professionalisierung und Verstärkung der Bildungs- und Kulturarbeit
Anders gesagt, will der Diplomlehrgang zur Verstärkung der Bildungs- und Kulturarbeit beitragen. Und zu ihrer Verbesserung – Stichwort „Professionalisierung“. Es geht um Inhalte und Methoden engagierter Projektarbeit in Gemeinwesen und für selbst gestaltetes Arbeiten, vor allem zur Aktivierung und Ermutigung von Menschen.
Der von der Arge Region Kultur gewählte und erprobte Ansatz eignet sich für Gemeinden, ländliche Regionen, aber genauso für Städte und Stadtteilarbeit. Der Lehrgang ist bei der Weiterbildungsakademie Österreich (WBA) akkreditiert und wird mit 11,5 ECTS bewertet. Der Diplomlehrgang startet am 8. September, umfasst 10 Wochenend-Module an verschiedenen Orten in Österreich und endet Mitte Juni 2012.
Lehrgangs-Programm und alle sonstigen Infos unter:
www.argeregionkultur.at – dort unter Punkt „Aktuelles“
weitere Informationen zur Arge Region Kultur im Artikel Ein feines Netz durch Österreich – die Arge Region Kultur in der Modernen Region