Zum Auftakt der neuen Spielsaison 2013/14 bringt das Landes­theater NÖ eine Inszenierung von Arthur Millers „Hexenjagd“, eines exzellenten, engagierten Klassikers der modernen Li­te­ra­tur, der zur Zeit der McCarthy-Ära in den USA (1947-1955) und in Anspielung darauf ge­schrie­ben wurde. Regie führt Cilli Drexel, die Tochter der verstorbenen Volks­schau­spielerin Ruth Drexel. Es spielen u.a. Markus Hering, Alexandra Henkel, Samira Hempel und Sven Philipp.

Die „Hexenjagd“, die der US-Amerikaner Arthur Miller 1953 schrieb, thematisiert die Gefahren religiöser und politischer Demagogie und übersteigerter Moralität. Ein „Feindbild“ setzt in einer Gemeinschaft eine zerstörerische Spirale unwahrer Verdächtigungen, Diffamierungen, Ausgrenzungen und Re­pres­si­onen in Gang. Eine verheerende kollektive Dynamik der Angst und der Gesinnungsprüfung kommt ins Laufen, der sich letztlich nie­mand un­be­scha­det entziehen kann.

Das Stück basiert auf historischem Kern: der einstigen religiösen (christ­lich-puritanischen) Gemeinschaft und Theokratie von Salem (im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts), wo im Jahr 1692 ein berüchtigter, großer Hexenprozess stattfand. Auf Falsch­aussagen junger Mädchen hin, die sich gegen unliebsame Bürger richteten, wurden damals an die 200 Personen der Hexerei angeklagt und 30 von ihnen schließlich hingerichtet. In Salem waren damals, nach christlich-puritanischer Idee, welt­liche und kirch­liche Macht in einer Einheit verbunden, um das Gemeinschaftsleben aller nach den gleichen Idealen zu gestalten.