Im Stift Göttweig bei Krems fand am Wochenende das zweitägige „17. Europa-Forum Wachau“ statt. Das Thema war: „Europas Identität – was bleibt von Europa?“ Landeshauptmann Erwin Pröll betonte beim Forum, Europa benötige neue Leitideen. Es „werde auch kein Weg daran vorbei führen, dass Nationalstaaten für das gemeinsame Ganze gewisse Staatskompetenzen an Brüssel abgeben“, wobei zugleich die Regionen weiter aufgewertet werden müssten.
LH Pröll: EU-Beitritt war sehr positiv für NÖ – Ein „Crash“ käme zu teuer
Österreichs EU-Beitritt habe sich für NÖ sehr positiv ausgewirkt, so Pröll weiter. Seit 1995, dem Jahr des EU-Beitritts, konnte die Wirtschaftsleistung Niederösterreichs um 67 Prozent gesteigert werden. Das Land NÖ werde daher auch in Zukunft auf eine europäische Perspektive setzen und die Identität Europas mitgestalten.
Ein Crash von Europa, sagte Pröll außerdem, würde wesentlich teurer kommen, als an dem gemeinsamen Europa weiterzuarbeiten. Wobei aber der Blick viel mehr wieder „nach vorne und nach außen“ gerichtet werden müsse. „Denn haben im Jahr 1950 in Europa noch 22 Prozent der Weltbevölkerung gelebt, so werden das im Jahr 2050 nur noch sechs Prozent sein.“
Prominente EU- und Bundespolitiker als Gäste des „Europa-Forums“
An den Diskussionen des „Europa-Forums Wachau“ nahmen Politiker aus Österreich, Bayern, der Slowakei und der EU teil: Elmar Brok (Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments), Keith Whitmore (Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas), Miroslav Lajcák (stv. Ministerpräsident und Außenminister der Slowakei) und Emilia Müller (Bayrische Staatsministerin für Bundes- und Europangelegenheiten).
Außerdem: Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger, EU-Kommissar Johannes Hahn und der Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas. Gäste und Redner waren auch Hugo Portisch und Paul Lendvai.
LR Barbara Schwarz: Soldarische Lösungen notwendig, damit Europa lebbar bleibt
Auch NÖ-Landesrätin Barbara Schwarz, die neue Präsidentin des „Europa-Forum Wachau“, äußerte sich in Stift Göttweig positiv zur Europäischen Union. „Größte Herausforderung unserer Zeit ist es, gemeinsam und solidarisch Lösungen zu finden, damit unser Europa lebbar bleibt“, erklärte sie.
Die EU sei „Garant für den Frieden“ und für das gemeinsame Finden solidarischer Lösungen, so Schwarz, da sie alle Verantwortungsträger in Europa an einen gemeinsamen Verhandlungstisch bringe.
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Foto: © NÖ Landespressedienst / Filzwieser