Lux Aeterna: Vom Weltlicht und Aufstieg zum himmlischen See in Tibet – Osterfestival „Imago Dei 2012“ in Krems – 2. Konzertabend am 17. März

Der zweite Konzertabend des Osterfestivals „Imago Dei“ in Krems steht kommenden Samstag bevor. „Lux aeterna“, das „ewige Licht“, ist er betitelt. Wie das Chorwerk von György Ligeti, das zur Auf­führung kommt – neben John Cages „Four 2“ und anderen Chor­stücken kontemplativer Neuer Musik, die in den Klang des Welt­lichts und zum himmlischen See Namtso in Tibet führen. Es singt der Let­tische Radio Chor.
Klangraum Minoritenkirche Krems
Der Klangraum der Minoritenkirche Krems. Das einstige Kloster wurde 1796 aufgehoben und profanisiert. – Fast alle Konzerte von „Imago Dei” finden hier statt.

Der zweite Konzertabend des exzeptionellen Osterfestivals „Imago Dei“ im Klangraum der Minoritenkirche Krems steht kommenden Samstag bevor. „Lux aeterna“, das „ewige Licht“, ist er betitelt. Wie das 16-stimmige Chorwerk von György Ligeti, das zur Aufführung kommt – neben John Cages meisterhaftem „Four2“ und acht weiteren Chor-Kom­po­si­tionen kontemplativer Neuer Musik. Einer der weltbesten Chöre singt, der Lettische Radio Chor.

Der Weltlichtklang

György Ligeti „holt mit der Bewegung seiner Komposition das Licht in unsere irdische Bewusstheit“, beschreibt Jo Aichinger, der künst­le­rische Leiter von „Imago Dei“, das Chorwerk „Lux aeterna“. Ein klarer Klang, dann sich verschleiernd, dann schimmernd, dann strahlendes Licht. „Die menschliche Stim­me schafft eine Heiligkeit des Daseins. Die Transzendenz findet auf der Erde statt.“ Das ist der Weltlichtklang.

Ligeti, ungarisch-jüdischer Herkunft, verstarb 2006 in Wien. Er gilt als einer der großen Komponisten der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts. „’Lux aeterna‘, das ist wirklich sphärische Musik der menschlichen Stim­me. Seit Jahren habe ich versucht, diese Aufführung zu bekommen“, sagte Jo Aichinger im Gespräch mit magzin.at.

Aufstieg zum himmlischen See Namtso in Tibet

Aber alle zehn Chorwerke Neuer Musik an diesem Abend sind spirituell, dem Grundthema des Osterfestivals „Imago Dei“ entsprechend, und klanglich höchst intensiv: John Cages obertonreiche Meditation “Four2“. Knut Nystedts, 1915 in Oslo geboren, vielstimmige Auf­fä­che­rung von Bachs geistlichem Lied „Komm, süßer Tod“.

Imago Dei 2012: Lux Aeterna - Lettischer Radio Chor
Der Lettische Radio Chor gestaltet den 2. Konzertabend von Imago Dei 2012.

Im Chorstück „Cu dál“ der lettischen Komponistin Santa Ratniece geschieht der Aufstieg zum himmlischen See Namtso in Tibet. Lasse Thoresens „Sternen-Mythos“ („Mythes Étoilés“) greift das Lichtthema in akustisch fülliger Breite – von skandinavischer Folklore bis mon­go­lischem Obertongesang.

Weltlicht und Eros verbindend – „Tanto Gentile“ Dante Alighieris

In Toivo Tulevs „Tanto Gentile“ formt sich ein Liebessonette Dante Alighieris. Feinsinnig steht es am Schluss des Chorabends, Weltlicht und Eros verbindend, die beiden (seit Plato) mächtigen Mythen in den Jahrtausend-Tiefeschichten des Okzidents.

Von Peteris Vasks wird das Stück „Ziles Zina“ gesungen. Vasks, 1946 in Lettland geboren, äußerte sich aufschlussreich: „Die geistige Di­men­sion geht uns verloren. Ich will der Seele Nahrung geben. Das predige ich in meinen Werken.“

Aufgeführt werden außerdem die Chorwerke von Rytis Mazulis – Canon Solus (1998), Juris Abols – Karawane (1994) und Anders Hillborg – Mou:aa:yiy:oum (1983-1985)

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2. Konzertabend – Osterfestival Imago Dei“
„Lux Aeterna“

Chorwerke Neuer Musik,
gesungen vom Lettischen Radio Chor
Samstag, 17. März 2012

Beginn: 19.00 Uhr
Klangraum Minoritenkirche Krems
Veranstaltung in Kooperation mit Chorszene Niederösterreich

Reservierungen, Karten, weitere Infos unter:
www.klangraum.at

weitere Infos zum Programm Imago Dei 2012 finden Sie in magzin.at unter:

Foto Klangraum Minoritenkirche Krems: © Helmut Lackinger / Klangraum Krems
Foto: Lettischer Radio Chor: © Gatis Rozenfelds
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