Eines der beeindruckendsten Bücher des Jahres 2012 kommt aus Niederösterreich! Die 1988 in St. Pölten geborene und in einem kleinen Dorf in NÖ aufgewachsene Vea Kaiser legt mit „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam“ ein unglaubliches Debüt vor.
Obsessionen und Erbschaften im Dorf St. Peter
500 Seiten umfasst der Roman, der sich wie aus einem Guss liest und die Geschichte dreier Generationen in dem kleinen fiktiven Alpendorf St. Peter am Anger erzählt. Johannes Gerlitzen ist über einen 14,8 Meter langen Fischbandwurm, der seinen Körper befallen hat, der Forschung verfallen. Eine Obsession, die, eine Generation überspringend, an seinen Enkel Johannes A. Irrwein „vererbt“ wird.
Ironie des Kleinkarierten
Mit unvergleichlicher Ironie und feinem Witz wird das Dorf in seine Bestandteile zerlegt, bleibt der Autorin keine Marotte der Bewohner verborgen, das Kleinkarierte, nicht nur in Bergdörfern, wird als unausweichlich und doch liebevoll dargestellt, eine Versuchung, der schließlich auch die Hauptfigur nicht wiederstehen kann.
Vea Kaiser ist gleich bei ihrem ersten Versuch ein ganz großer Wurf gelungen. Das Genre „Heimatroman“ hat eine neue, überaus spannende Facette erhalten. Wir dürfen gespannt sein, was die Autorin in Zukunft für uns bereit hält.
magzin-literaturtipp:
Vea Kaiser: Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam. Kiepenheuer & Witsch. Köln. 2012
Lesung Vea Kaiser in Krems:
Die Österreich-Premiere von „Blasmusikpop“ findet am Donnerstag, den 27. September 2012 im Unabhängigen Literaturhaus NÖ in Krems statt.
weitere Infos zur Lesung in events magzin.at unter:
Herbstprogramm 2012 Literaturhaus NÖ
sowie unter: www.ulnoe.at
Buchcover: © Kiepenheuer & Witsch