Baden-Württembergs neuer Ministerpräsident, Winfried Kretschmann, war am Donnerstag zu Gast in Wien bei Umweltminister Niki Berlakovich. Die Elektromobilität und ihr Ausbau für den Klimaschutz waren zentrales Gesprächsthema.
E-Mobilität ist Schlüsseltechnologie
„Es muss uns gelingen, den Straßenverkehr möglichst ressourcen- und klimaschonend zu gestalten. Die Elektromobilität ist eine Schlüsseltechnologie zur Realisierung dieses Vorhabens“, waren sich Berlakovich und Kretschmann, der erste „Grüne“ Ministerpräsident Deutschlands, einig.
Schon jetzt sei die Öko- bzw. Klimabilanz von E-Fahrzeugen zwei bis drei Mal besser als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren (Benzin, Diesel), erklärte Berlakovich. In Verbindung mit Ökostrom aus Erneuerbaren Energien werde dieser Klimaschutzeffekt noch deutlich größer.
„Car to go“-Projekt mit Mercedes-Benz in Stuttgart
Demgemäß fördert das Lebensministerium derzeit fünf Modellregionen für E-Mobilität in Österreich, wo sauberer Strom zu 100 % aus Wind, Wasser, Biomasse und Photovoltaik eingesetzt wird. Und zwar im Rheintal/Vorarlberg, im Großraum Salzburg, in Eisenstadt/Umland, in Graz und Wien.
Zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, sagte Kretschmar, gehöre es, „Mobilität nachhaltig, verkehrsträgerübergreifend und für alle bezahlbar zu gestalten“. Die E-Mobilität mit sauberem Strom und die Vernetzung der Verkehrsmittel, um Individualverkehr zu vermeiden, seien die entscheidenden Ziele. Für Stuttgart, der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, gebe es mit Mercedes-Benz eine entsprechende Zusammenarbeit im Projekt „Car to go“.
Weg von den Erdölimporten mit E-Mobilität
Zu 95 Prozent ist Österreichs Verkehr derzeit von Erdöl abhängig, erinnerte Berlakovich. Die Elektromobilität bietet die Perspektive, „langfristig immer unabhängiger von Erdölimporten“ zu werden. Die Energiestrategie Österreichs sieht daher vor, so Berlakovich, dass im Jahr 2020 auf Österreichs Straßen 250.000 Elektrofahrzeuge unterwegs sind.
Fotos: © BMLFUW /Kern