Die Donau-Universität Krems eröffnet das neue „Zentrum für Europa und Globalisierung“, das Univ.-Prof. Gudrun Biffl, Dekanin der Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung, leiten wird. Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, wird als wissenschaftlicher Beirat und Vortragender im neuen Zentrum tätig sein. Zur Eröffnung am 3. Juni wird es in Krems ein Symposion des neuen Europa-Zentrums geben, das Gudrun Biffl und Othmar Karas vor zwei Wochen im Haus der Europäischen Union in Wien der Presse präsentierten.
Schlüsselfragen der EU-Integration und Globalisierung
Das neue „Zentrum für Europa und Globalisierung“, das schon im Herbst einen ersten Lehrgang zur „Integrativen Regionalentwicklung“ anbieten wird, will sich den Schlüsselfragen der europäischen Integration und der Rolle der Europäischen Union in der Globalisierung zuwenden. Mit wissenschaftlicher Forschung und in der Lehre. „Nur eine verstärkte Integration der Europäischen Union nach Innen wird Europas Rolle in der Gobalisierung stärken können“, betonte Gudrun Biffl, die bekannte Migrationsforscherin an der Donau-Universität Krems.
Donau-Universität Krems nutzt ihre Europa-Kompetenz
Von Anfang an habe das Thema Europa an der Donau-Universität Krems eine bedeutende Rolle gespielt, sagte Gudrun Biffl. An diese Tradition und die besondere Europa-Kompetenz der Donau-Universität Krems werde angeknüpft. Zahlreiche Herausforderungen, vor denen Europa und die Europäische Union stehen, bedürften verstärkt der aktiven Unterstützung durch Wissenschaft und Forschung.
Etwa Kooperations- und Koordinationsprozesse in der EU; oder die Unterstützung der europäischen Wirtschaft durch Wissenschaft und Forschung, um weitaus mehr Innovationskraft zu entfalten – wie in den USA. Von größter Bedeutung, so Gudrun Biffl, seien aber nicht nur Recht, Technik und Wirtschaft, sondern auch „gesellschaftspolitische Weichenstellungen“, die durch spezifisch gesellschaftspolitische Forschung unterstützt werden müsse.
Dabei gehe es um eminent wichtige Themen wie etwa den Bildungssektor, den Forschungssektor, Migrationen und das Problem der sozialen Diskrepanzen in der EU. Die bisherige Vernachlässigung der spezifisch gesellschaftspolitischen Forschung habe zu großen Defiziten geführt, die gegenwärtig die Politik vor enorm große Herausforderungen stelle, betonte Univ.-Prof. Gudrun Biffl.
Othmar Karas: „Die EU als Antwort auf die Globalisierung“
Es gehe jetzt um eine „dritte Neubegründung der Europäischen Union“, erklärte Othmar Karas bei der Präsentation. „Nämlich die Europäische Union als Antwort auf die Globalisierung“. Das neue „Zentrum für Europa und Globalisierung“ an der Donau-Universität Krems könne und solle dazu beitragen, die „wissenschaftlichen Grundlagen für die dafür notwendigen Veränderungen zu schaffen“, sagte er. Drängend wichtige Fragen der EU seien derzeit u.a. die weitere Entwicklung von Binnenmarkt, EU-Erweiterung und Instrumenten zur Stabilisierung der Währungsunion.
Die Lösung der Zukunftsfragen der EU verlangten verstärkt, „global zu denken und lokal zu antworten“. Ohne, zugleich jedoch, mehr Integration in der Europäischen Union könne Europa die Herausforderungen der Globalisierung nicht beantworten. „Wir werden voneinander immer abhängiger, das Tempo der Vernetzung wird größer. Daher ist die Politik gefordert, die Öffentlichkeit und die Wissenschaft“, so Othmar Karas, der Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Das neue Europa-Zentrum solle und werde in diesem Sinne „bewusstseinbildend tätig sein und die wissenschaftlichen Grundlagen für die notwendigen politischen Entscheidungen und öffentlichen Diskurse schaffen“.
Ehrenprofessur der Donau-Universität Krems für Othmar Karas
Beim Symposion am 3. Juni zur Eröffnung des neuen Zentrums wird Othmar Karas auch selbst einen Vortrag halten über die europäische Fiskalpolitik. Er selbst, so Karas weiter, werde im Wissenschaftsbeirat des Zentrums und als Vortragender tätig sein. „Ich halte es für wichtig, dass auch die Politik sich selbst als Vermittler zwischen Theorie und Praxis einbringt. Und ich möchte das tun“, sagte Othmar Karas. „Nur wenn wir es schaffen, die EU zum Sprecher des Kontinents in der Welt zu machen, werden wir als Europa eine ausreichende Antwort auf die Globalisierung geben können.“
Vor Beginn des Symposions wird Othmar Karas die Ehrenprofessur der Donau-Universität Krems verliehen. Beim Symposion wird u.a. auch der designierte neue Rektor der Donau-Universität Krems, Friedrich Faulhammer (Generalsekretär BMWF), vortragen.
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weitere Infos zum neuen „Zentrum für Europa und Globalisierung“
an der Donau-Universität Krems
und zum Symposion am 3. Juni unter:
www.donau-uni.ac.at
Foto: © magzin.at