NÖ-Baugewerbetag 2013 im Schloss Haindorf. NÖ-Bauinnung appelliert: „Regelungsflut eindämmen, um Wohnbau leistbar zu halten“

NÖ Baugewerbetag 2013 im Schloss Haindorf in Langenlois
Podiumsdiskussion beim NÖ-Baugewerbetag (vl): LH-Stv. Wolfgang Sobotka, Landesbaudirektor Peter Morwitzer, Alfred Graf (Dir. Gedesag), LIM-Stv. Erwin Krammer, LIM Robert Jägersberger, LAbg. LIM Michaela Hinterholzer und FH-Doz. Wolfgang Amann
» Sie lesen die nö. Internetzeitung magzin.at

NÖ-Baugewerbetag im Schloss Haindorf

Am 8. November fand im Schloss Haindorf in Langenlois der NÖ Bau­ge­werbe­tag 2013 der niederösterreichischen Bau­wirt­schaft statt. Besonderer Gast waren NÖ-Landeshauptmann-Stv. Wolf­gang Sobotka und FH-Dozent Wolfgang Amann. Thema des Bau­ge­werbe­tags war „kostenbewusstes Bauen und leistbarer Wohn­raum“.

Dem einführenden Fachvortrag von Wolfgang Amann, Ge­schäfts­führer des „Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH“ (IIBG) in Wien, über Baukosten und aktuelle Mög­lich­keiten zur Kosteneinsparung im Bau folgte eine angeregte, im Detail sehr interessante Podiumsdiskussion.

Fachvortrag Amann:
„Überhöhte Standards zur Diskussion stellen“

Könne die Bauwirtschaft „unter den momentanen Rah­men­be­din­gun­gen die Baukosten senken“, fragte Amann in seinem Fach­vortrag. „Der Experte bejahte diese Frage grundsätzlich, jedoch unter der Ein­schrän­kung, dass die über­höhten Standards zur Dis­kus­sion gestellt werden müssen“, heißt es in der Presse­aus­sendung der NÖ-Bauinnung dazu.

Zu hinterfragen wäre beispielsweise, so Amann laut Pres­se­aus­sen­dung, „ob die derzeit geforderte technische Ge­bäude­aus­stat­tung sowie eine hun­dert­pro­zen­tige Barriere­frei­heit im ge­för­der­ten Wohnbau erforderlich sind“.

Podiumsdiskussion: „Überregulierung ist Kostentreiber“ – Schulterschluss mit Politik notwendig

Bei der Podiumsdiskussion im Anschluss war die gemeinsame Mei­nung, dass eine ausufernde „Normenflut“ die Baukosten in die Höhe treibe und diese eingedämmt werde müsste.

„Diese Überregulierungen führen zwangsläufig zu höheren Bau­kos­ten und sind wahre Kostentreiber“, sagte NÖ-LAbg. Michaela Hinterholzer, die Landesinnungsmeisterin der Bauhilfsgewerbe. „Eine Deregulierung ist das Gebot der Stunde“, erklärte Lan­des­in­nungs­meister Robert Jägersberger. Die für die Regelungsflut ver­ant­wort­lichen Institutionen seien „endlich gemeinsam mit der Po­li­tik in die Schranken zu weisen“.

Landesbaudirektor Peter Morwitzer äußerte den Wunsch nach „ein­fachen und überschaubaren Regelwerken“, die „leicht an­wend­bar und praxis­gerecht sind“. Erwin Krammer, Landes­innungsmeister-Stv., machte anschaulich, dass sich die „bau­recht­lichen Bestimmungen in den letzten Jahrzehnten drastisch ver­vielfacht haben“.

LH-Stv. Sobotka: „Leistbares Wohnen muss im Vordergrund stehen“

NÖ-Landeshauptmann-Stv. Wolfgang Sobotka re­sü­mierte bei der Podiumsdiskussion in sehr engagierten Statements, dass „leist­bares Wohnen für uns im Vordergrund stehe muss“. Auch er halte die „Flut an Vorschriften mittlerweile für mehr als be­denklich“.

Alfred Graf, Direktor der Gedesag, fügte der Diskussion einen wei­te­ren interessanten Gesichtspunkt hinzu, dass „nicht nur die Er­richtungskosten, sondern auch die Betriebskosten stark ge­stie­gen sind“. Auch in diesem Punkte bestehe „unmittelbarer Handlungsbedarf.“

*****

weitere Infos zum Thema unter:
www.bau-noe.at

Foto Artikelanfang: © Bauinnung NÖ
artikelende