NÖ-Filmpremiere „Der Fall Wilhelm Reich“ im Cinema Paradiso in St. Pölten – mit Klaus Maria Brandauer und Regisseur Antonin Svoboda beim Filmgespräch

Der Fall Wilhelm Reich - Filmbild mit Klaus Maria Brandauer (in der Hauptrolle)
„Der Fall Wilhelm Reich“ – mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle

Das Cinema Paradiso spielt den neuen Kinofilm „Der Fall Wilhelm Reich“. Seine NÖ-Premiere findet dort am 17. Jänner statt, zu der Klaus Maria Brandauer (Hauptdarsteller) und Regisseur Antonin Svoboda zum Filmgespräch kommen.

„The Strange Case of Wilhelm Reich“

Der neue Spielfilm „Der Fall Wilhelm Reich“ („The Strange Case of Wilhelm Reich“, Ö 2012) beschreibt die letzten Lebensjahre von Wilhelm Reich, der 1957 in einem US-Gefängnis verstarb. In der Hauptrolle spielt Klaus Maria Brandauer. Die Szenen, die filmisch in der Landschaft des US-Bundesstaats Maine stattfinden, wurden im Waldviertel gedreht.

Wilhelm Reich: Revolutionärer Sexualforscher, Psychoanalytiker und Soziologe

Der Fall Wilhelm Reich - Filmplakat
Der Fall Wilhelm Reich - Filmplakat

Der aus Österreich-Ungarn (Galizien) stammende revolutionäre Sexualforscher, Psychoanalytiker und Soziologe, der 1918 bis 1930 und 1933 in Wien lebte und 1939 in die USA emigrierte, setzte Meilensteine in der kritschen Tiefenpsychologie und Gesellschaftanalyse: mit seiner „Massenpsychologie des Faschismus“, seiner „Proletarischen Sexualpolitik“ (Sexpol) und, generell, seiner Entwicklung von der Freudschen Libidotheorie zur Orgasmustheorie und schließlich zur Orgontheorie (Lebensenergie). Alle diese Lehren, die sehr unterschiedlich rezipiert wurden, hatten großen Einfluss auf die 1968er-Bewegung und anschließende Reformbewegungen.

Verbrennung der Bücher von Wilhelm Reich in den USA

1955 wurde Wilhelm Reich in den USA von einem Gericht die Anwendung der Orgon-Akkumulatoren verboten. Und die Verbrennung seiner Bücher zur Orgontheorie angeordnet. Das ist der Handlungsfaden des Films „Der Fall Wilhelm Reich“, der die Repressivität der konservativen McCarthy-Ära in den USA vor Augen führt und die Persönlichkeit des höchst innovativen und unkonventionellen Wissenschafters und Denkers herauszuarbeiten versucht.

Wegen Missachtung des Gerichts wurde Reich 1956 zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er starb in der Haft aus unklaren Gründen. Seine Bücher wurden unter Aufsicht der US-amerikanischen Behörde Food and Drug-Adminstration (FDA) tatsächlich verbrannt – wie schon 1933 durch die Nationalsozialisten in Deutschland.

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NÖ-Filmpremiere „Der Fall Wilhelm Reich“
mit Klaus Maria Brandauer und Regisseur Antonin Svoboda
Cinema Paradiso, Do, 17. Jänner 2013, ab 20 Uhr
Der Film wird im Cinema Paradiso zumindest bis Ende Jänner gezeigt.
weitere Infos unter:
www.cinema-paradiso.at

Filmbild Artikelanfang: © Filmladen Filmverleih / Eva Kees
Filmplakat: © Filmladen Filmverleih / Stefan Oláh